Lörrach Umbruch im Dreiländereck

Die Oberbadische
Markus Moehring (2. v. r.) mit Beteiligten des Rahmenprogramms Foto: Denis Bozbag Foto: Die Oberbadische

„Zeitenwende“: Rahmenprogramm 2. Teil

Von Denis Bozbag

Lörrach. Das Ende des Ersten Weltkrieges jährt sich am 11. November zum 100. Mal. Es läutete in Europa eine Zeit der gesellschaftlichen, religiösen und philosophischen Umbrüche und politischen Umwälzungen ein. Die bis Februar andauernde Sonderausstellung zur Zeitenwende 1918/19 thematisiert die tief- greifenden Veränderungen am Oberrhein. „Mit zahlreichen begleitenden Veranstaltungen zur Ausstellung – rund 70 an der Zahl – können wir die regionalen Facetten der Nachkriegszeit beleuchten und die Auswirkungen dieser auf die Bürger im Dreiländereck veranschaulichen“, erläuterte Museumsleiter Markus Moehring beim Pressetermin am Montag. Zur Vorstellung der Ausstellungsbroschüre waren auch lokale Akteure geladen, die dieses Projekt erst ermöglicht haben. „Durch das große Engagement der Bürger können wir mit einer einzigartigen Breite an literarischen und musikalischen Veranstaltungen aufwarten.“

So wird das Vokalensemble der Städtischen Musikschule unter Leitung von Tim Krause mit einem szenischen Konzert der Frage nachgehen, ob sich eine Zeitenwende auch im Kulturleben Lörrachs abzeichnete. Dazu werden Dokumente aus dem Stadtarchiv und Lieder aus den 1920er Jahren gegenübergestellt.

Eine weitere musikalische Vorführung organisiert der Jazzclub Lörrach. Mit seiner Schellackplattensammlung und einem Original-Trichtergrammophon wird Werner Büche die Entstehungszeit der Jazz-Musik nach dem Krieg vorstellen.

Die Bürgerinitiative „Pulse of Europe Dreiländereck“ veranstaltet Kurzführungen zur Europa-Bewegung jener Zeit, bei denen über die aktuelle Lage in Europa diskutiert wird.

Siegert Kittel aus Weil am Rhein wird in zwei Lesungen eine literarische Aufarbeitung des Krieges vorstellen und dabei Schriftsteller wie Alfred Döblin, Thomas Mann und Erich Maria Remarques zu Wort kommen lassen. Benno Dietrich vom philosophischen Arbeitskreis bei „PlusPunktZeit“ wird in einem Vortrag über Immanuel Kant als gedanklichen Wegbereiter des Völkerbundes referieren.

In einem Zeitzeugenbericht erinnert Monika Luise Haller sich an die Erzählungen ihrer Großeltern aus den Nachkriegsjahren. Sie trägt dabei eine Tracht und gibt ein sehr authentisches Bild vom früheren Leben im Markgräflerland wieder. Auch der Verein Elsassfreunde Basel sowie die Schweizer Kulturhistorikerin Helen Liebendörfer bereichern das Programm mit einem Vortrag über das Elsass und einer von Klavierstücken begleiteten Matinee zum Schweizer Dichter Carl Spitteler.   Mehr Infos zum Rahmenprogramm in der Ausstellungsbroschüre sowie unter www.dreilaendermuseum.eu

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