Lörrach Umzug kommt nicht in Frage

Regine Ounas-Kräusel
Durch die Grundstücksverkäufe im Belist hat die Stadt 15 Millionen Euro – fünf Millionen mehr als erwartet – ­erlöst. Foto: zVg

Haagen: Ortschaftsrat will Kindergarten-Neubau. Standort für Laden gesucht.

Lörrach-Haagen - Der Ortschaftsrat Haagen hat am Dienstag den Entwurf zum städtischen Haushalt für 2019 gebilligt. Dabei wiederholte der Rat seinen Standpunkt, dass für den evangelischen Kindergarten ein Neubau in Haagen errichtet werden muss.

Ein Umzug nach Hauingen komme nicht in Frage. Es sei ein Skandal, dass die Stadt den Neubau für den Kindergarten ohne Begründung verweigere, sagte Christa Rufer (SPD). Der Hintergrund: Obwohl der Gemeinderat 2017 den Neubau beschlossen hatte, teilte die Verwaltung der Kirchengemeinde Rötteln kürzlich mit, dass sie den Neubau nicht errichten könne (wir berichteten ausführlich). Der Ortschaftsrat war verärgert, weil er dies von der Kirchengemeinde und nicht aus dem Rathaus erfuhr.

Oberbürgermeister Jörg Lutz stellte am Dienstag in Frage, ob die Stadt in einen zweigruppigen Kindergarten 2,5 Millionen Euro investieren solle. Eine solche Einrichtung sei eigentlich zu klein für die heutigen Angebote mit ausdifferenzierten Öffnungszeiten.

Im ersten Quartal 2019 werde die Stadt den Bedarf in der Kinderbetreuung ermitteln. Danach wolle man mit allen vier Kindergärten in Haagen und Hauingen ein Gesamtkonzept erarbeiten. Ulrike Krämer (CDU) schlug vor, dass die Stadt den Neubau aus dem Erlös der Grundstücksverkäufe im Belist finanziert. Tatsächlich gingen dabei 15 Millionen Euro ein – fünf Millionen mehr als erwartet. Die Mehreinnahmen brauche man, um den Haushalt für 2019 auszugleichen, sagte jedoch Kämmerer Peter Kleinmagd.

Auch Jutta di Marco (Freie Wähler) und Christa Rufer forderten unter dem Beifall von rund 30 Zuhörern, dass der Kindergarten in Haagen bleibt. Vom Haagener Standort sei der Belist zu Fuß erreichbar, sagte Rufer. Außerdem arbeiteten Kindergarten und Grundschule nach Grundsätzen der Montessoripädagogik eng zusammen.

Ortsvorsteher Horst Simon bestand darauf, dass die Stadt im April 2019 Ortschaftsrat und Kirchengemeinde über weitere Schritte informiert. Es wurde diskutiert, ob der Kindergarten auf drei Gruppen erweitert werden könnte.

Ulrike Krämer, Alfred Kirchner (CDU), Christa Rufer und Ralf Meier (Freie Wähler) verlangten außerdem, dass die Stadt jetzt Mittel für einen Dorfentwicklungsplan und für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes bereitstellt. Im Oktober hatte der Ortschaftsrat einen entsprechenden Antrag an die Stadt gestellt. Lutz blieb aber dabei, dass er sich damit erst im Februar beschäftigen werde. Für einen Lebensmittelmarkt waren bislang Räume im Quelleareal im Gespräch, die Anfang 2019 frei werden. Lutz deutete jedoch an, dass diese Räume vielleicht doch nicht geeignet seien. Daraufhin forderte Krämer Mittel, um einen neuen Standort zu planen.

Im Haushaltsentwurf sind 1,14 Millionen für den weiteren Umbau der Alten Schule zur Kita vorgesehen. Auch für Hochwasserschutz am Schwarzgraben, für einen neuen Belag der Eisenbahnstraße und für eine Beleuchtung am Radweg Richtung Grütt sind Gelder eingeplant.

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