Lörrach Unverständliche Zerstörung

Kristoff Meller

Vandalismus: Drei junge Bäume in Tumringen durch Unbekannte abgerissen. Polizei sucht Zeugen.

Lörrach - Drei große, erst vor vier Jahren nachgepflanzte Bäume auf der Wiese zwischen Tumringer Halle und Bolzplatz wurden in der Nacht zum Sonntag Opfer von brachialem Vandalismus. Die Anwohner sind entsetzt, die Polizei bittet um Hinweise.

Die jungen Stämme mit einem Durchmesser von rund fünf bis zehn Zentimetern sind kurz oberhalb des Bodens fast oder komplett abgesplittert wie nach einem Orkan. Die stützenden Pfosten für die Jungbäume wurden herausgerissen und durch die Gegend geworfen.

Gruppe von jungen Erwachsenen als mögliche Tatverdächtige

Die Täter – eine Person alleine hat wohl nicht genügend Kraft – müssen mit roher Gewalt vorgegangen sein. „Wir sind alle sprachlos“, erklärte eine Anwohnerin unserer Zeitung. Die Frage, die alle umtreibe: Wer macht so etwas und warum?

Die Polizei wurde am Sonntagmorgen über den Vorfall informiert und führte im Anschluss eine Anwohnerbefragung durch, wie Polizeisprecher Thomas Batzel auf Anfrage berichtete. Hierbei sei ein Hinweis auf eine Gruppe von etwa fünf oder sechs junge Erwachsene eingegangen, die sich offenbar in der Tatnacht vor Ort aufgehalten haben soll.

Ob es sich dabei um die Verursacher handelt, ist indes unklar. Der Platz vor der Halle ist abends ein beliebter Treffpunkt. Die Polizei bittet weitere Zeugen, sich unter Tel. 07621/1760 zu melden.

Erst 2017 gepflanzt

Die drei Bäume, eine Buche, eine Linde und eine Ulme, wurden erst 2017 als Ersatz für drei Hainbuchen gepflanzt, die aufgrund von Trockenschäden nicht mehr zu retten waren, erklärte Jens Langela, Gesamtleiter der Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe. Die Stadtverwaltung habe eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Den entstandenen Sachschaden bezifferte Langela im Gespräch mit unserer Zeitung auf rund 1200 Euro pro Baum – inklusive Baumgrube und Einbau.

Die Tat kann er sich indes nicht erklären. „Es ist natürlich eine Sachbeschädigung, aber es tut mir in der Seele weh.“ Normalerweise stünden eher Gegenstände wie Schilder, Mülleimer oder Bänke im Fokus von Vandalen, aber keine „lebenden Wesen“. Lediglich größere Blumen oder Sträucher würden im Stadtgebiet gelegentlich herausgerissen oder gestohlen.

Regelmäßige Pflege

Besonders ärgerlich: Die drei Bäume waren „so langsam in einem Alter, in dem sie ohne Unterstützung weiterwachsen können“, erklärte Langela. Denn junge Bäume müssten vom Eigenbetrieb Stadtgrün regelmäßig gepflegt und gewässert werden, insbesondere in den Sommermonaten sei der Pflegeaufwand enorm.

Während zwei der drei Bäume mit Sicherheit „verloren“ seien, könne ein Exemplar, bei dem Stamm und Wurzeln nicht komplett abgetrennt wurden, eventuell gerettet werden: „Vielleicht ist der Wurzelballen noch vollständig“, sagte Langela.

Rund 170 Neupflanzungen im Stadtgebiet

Da die städtischen Pflanzbestellungen für dieses Frühjahr bereits erfolgt seien, könne Ersatz für die beiden anderen Bäume wohl erst im Herbst angeschafft werden, so Langela. Gleichwohl seien in diesem Frühjahr rund 170 Neupflanzungen im Stadtgebiet vorgesehen, überwiegend um Bäume zu ersetzen, die der Trockenheit oder Schädlingen zum Opfer gefallen sind.

Hinzu kommen laut Langela weitere Pflanzungen von Sträuchern, Stauden und Co. an Stellen, wo die Baumscheiben aufgrund der beengten Verhältnisse im Untergrund nicht neu mit größeren Bäumen bepflanzt werden können. „Hier soll kein Loch im Bürgersteig entstehen, sondern weiter etwas wachsen, das dem Mikroklima vor Ort hilft.“

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