Lörrach Verkehr bewegt die Bürger

Bernhard Konrad
Beim Regenüberlaufbecken im Bereich des Soormattbachs Foto: Bernhard Konrad

Wahlkampf: Hauingen unter der Lupe / Jörg Lutz zieht positives Resümee für seine Stadtrundgänge

Im Sunnedorf Hauingen hat sich am Dienstagabend der Kreis der Stadtrundgänge des amtierenden Oberbürgermeisters Jörg Lutz geschlossen. Im Gespräch mit unserer Zeitung zog er ein positives Resümee für seinen Austausch mit den Bürgern.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Das große Bild der Kreisstadt wurde im Wahlkampf in Stadt- und Ortsteilen ebenso betrachtet wie die jeweiligen Problemlagen vor Ort. Im Einzelnen hat das zu detaillierten Diskussionen geführt – genau so sei es auch beabsichtigt gewesen, sagte Lutz nach dem Spaziergang durch das Dorf, an dem rund 20 Bürger teilnahmen.

Große Linien

Zu den thematischen Konstanten der Rundgänge zählten etwa der Erhalt der Infrastruktur, soziale Gerechtigkeit und Verkehrsfragen in all ihren Ausprägungen, sagte Lutz. Verkehr wirkt sich unmittelbar auf die Lebensqualität und das Sicherheitsempfinden der Menschen aus: zu schnelles Fahren, Lärm, Rücksichtslosigkeit – all das wird vom Norden bis in den Süden Lörrachs zur Sprache gebracht – auch in den Ortsteilen.

Detaillierte Anregungen

Erst neulich hat die Bürgerinitiative „Lebendiges Hauingen“ Lutz eine Unterschriftensammlung für die Einführung von Tempo 30 in der Steinen- und Unterdorfstraße überreicht. Ortschaftsrat Jürgen Weltin (CDU) bat nun inständig darum, auf eine Temporeduzierung der großen Erntefahrzeuge auf der Ortsdurchfahrt hinzuwirken, die Hauingen mit hoher Geschwindigkeit durchquerten und dabei an manchen Stellen sogar über die schmalen Bürgersteige rollten, so Weltin. Auch auf die Lärmentwicklung durch die Dehnfuge auf der B 317 wurde von mehreren Bürgern nochmals ausdrücklich hingewiesen.

Bei Letzterer zeigte sich Lutz für seine Gespräche mit dem Regierungspräsidium wenig zuversichtlich, indes konnte er mit Blick auf die Ortsdurchfahrt signalisieren, dass nach einem einstufigen Verfahren für den Lärmaktionsplan bereits Anfang 2023 Maßnahmen beschlossen werden könnten.

Realistische Einschätzungen

Generell hütete sich Lutz vor vollmundigen finanziellen Versprechen. Wo er berechtigte Hoffnung auf Umsetzung sah, zeigte er sich zuversichtlich. An anderer Stelle wies er auf die beschränkten finanziellen Möglichkeiten der Stadt hin. So wird es sicher noch dauern, bis die – vorsichtig formuliert – suboptimalen sanitären Verhältnisse in der Hauinger Halle erneuert werden können. Ortschaftsrätin Annette Bachmann-Ade (SPD) hatte das Thema angetippt. Unüberhörbar war übrigens auch das sprachliche Engagement des OB: Sein in Bürgergesprächen gelegentlich hervortretender schwäbisch-badisch-alemannischer Dialekt-Mix kann fraglos als Alleinstellungsmerkmal gelten.

Den Vorschlag einer anderen Rhythmisierung des Unterrichts an der Astrid-Lindgren-Grundschule in den Nachmittag hinein – zu Gunsten einer Entzerrung des Schulalltags – nahm er als Anregung einer Bürgerin mit ins Rathaus.

Betont wurde auch die Notwendigkeit des Hochwasserschutzes, wo Hauingen nun nach Investitionen in Reckenrückhalte– und Überlaufbecken gut aufgestellt ist. Gelobt wurde zudem das Engagement der Kunz-Stiftung.

Bogen zur Gesamtstadt

Weltin schlug zum Abschluss den Bogen zur Gesamtstadt: „Wir hatten einen guten OB in den vergangenen acht Jahren“, sagte er über Lutz, der als Kandidat mit SPD-Unterstützung antritt. Nichtsdestotrotz, so Weltin, werde sich Hauingen – auch auf unbequeme Weise – weiter zu Wort melden. Hierfür sei der Ortschaftsrat unerlässliches Gremium.

Fairer Dialog

Den Dialog mit den Bürgern habe er stets als fair und fruchtbar empfunden, sagte Lutz. Auch Kritik sei geäußert worden, aber nie unter der Gürtellinie. Spürbar geworden sei, dass sich die Menschen sowohl für ihr eigenes Quartier als auch für die Geschicke der Stadt interessieren. Seinen Wahlkampf, so betonte der OB, werde er bis zuletzt ohne Abstriche mit vollem Engagement weiterführen.

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