Lörrach Verkehrspolitik Räder, Fußgänger und Autos auf separaten Wegen führen

Marco Fraune
Die Pendlerroute West gerät abermals in den Blick. Foto:  

Der Gemeinderat gibt der Stadtverwaltung einen klaren Prüfauftrag. Die Verkehre sollen laut einem SPD-Antrag grundsätzlich baulich voneinander getrennt werden. Die Pendlerroute West ist ebenso im Blick wie eine Ortsteilverbindung.

Nur ausnahmsweise soll künftig von der grundsätzlichen separaten Führung abgewichen werden. Wenn dies nicht möglich ist, wäre eine gemeinsame Nutzung der Fahrbahn erlaubt, schlägt die SPD in ihrem Antrag vor. Da erst einmal ein Prüfung vorgenommen wird, hat eine große Mehrheit bei zwei Gegenstimmen für den entsprechenden Antrag gestimmt, obwohl von einem „grundsätzlich“ die Rede war. „Wir versprechen die Prüfung“, erklärte OB Jörg Lutz, die Stoßrichtung des Antrags passe. „Ziel ist, den Langsamverkehr zu fördern“, hatte Christa Rufer für die SPD zuvor erläutert.

Die Sicherheit erhöhen

Auf dem gesamten Stadtgebiet sei grundsätzlich eine bauliche Trennung von motorisiertem und Langsamverkehr erforderlich. Damit soll die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer erhöht werden. Die Schnelligkeit im Radverkehr habe mit den E-Bike zugenommen. Dies wiederum berge Gefahren für die Fußgänger, weshalb hier eine Wegetrennung erfolgen soll.

Speziell betont wird die Notwendigkeit einer Veränderung auf der Pendlerroute West, wo anlässlich der anstehenden baulichen Veränderungen entlang der Wiese Rad und Fußwege getrennt voneinander angelegt werden sollen, fordern die Sozialdemokraten in ihrem Antrag weiter. Sichere Querungen für Fußgänger werden ebenso gewünscht – auch in die Ortsteile hinein. Rufer: „Da ist auch Platz, einen getrennten Fußweg zu errichten.“

Da sagen die Fraktionen

Zwischen Haagen und Hauingen soll außerdem der Rad- vom Autoverkehr getrennt werden und ein sicherer Radweg von der Hauinger Straße in Haagen in die Unterdorfstraße in Hauingen eingerichtet werden, so der dritte Punkt des Antrags. „Die Velofahrer sind hier besonders gefährdet, da weder ein durchgängiger Fußweg, noch ein Radweg existiert.“

Dass überhaupt ein Antrag in dieser Form noch gestellt werden muss, kritisierte der scheidende langjährige Grünen-Stadtrat Stephan Berg in Richtung Verwaltung. Es reiche nicht mehr aus, auf das Rathaus-Handeln nur zu hoffen. So habe es auch schon unter dem verstorbenen Grünen- Stadtrat und IG Velo-Vertreter Gerd Wernthaler entsprechende Vorstöße gegeben. „Von der Verwaltung ist nie etwas aufgegriffen worden.“

Die Trennung der Verkehre hält auch Ulrike Krämer (CDU) für richtig. „Sicherheit hat oberste Priorität.“ Daher sei die CDU prinzipiell für den Antrag. Als „prinzipiell sinnvoll“ erachtet auch Mattthias Lindemer (FW) den Vorstoß. Doch er störte sich an der Aussage „grundsätzlich“. „Ich bin unsicher, ob sich das auch nur annähernd umsetzen ließe.“

Der schnelle Radweg

Auch die beiden Fraktionslosen Wolfgang Koch und Bernhard Escher halten das Ansinnen der Trennung für richtig. Escher votierte ebenso für Jörg Müller (FW) aber gegen den Antrag, da dieser zu unbestimmt sei, der Verkehrsraum nicht erweitert werden könne. Eine Kritik an rasenden Radlern hält Matthias Koesler für falsch. „Ein Miteinander könnte uns weiterbringen.“ Die Radler auf der Pendlerroute West auszubremsen, konterkariere zugleich die Förderung des Veloverkehrs.

Mangels Trennung komme es zu Gefährdungen, hatte Rufer angeführt. Auf der Pendlerroute West müssten auf dem Teilstück ab der Eisenbahnstraße/Wiesebrücke zur S-Bahn derzeit Fußgänger und Radfahrer den schmalen Weg in beide Richtungen bis nach Tumringen und darüber hinaus teilen, konkretisierte die Ratsfrau.

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