Oberbürgermeister Lutz zeigte Verständnis für die Kritik der Fraktionen: „Das Geld fehlt natürlich im Haushalt, das ist frustrierend.“ Eine andere Lösung, als den Mehrkosten dennoch zuzustimmen, hatte er aber auch nicht und bediente sich stattdessen bei Goethes Faust: „Da steh ich nun...“ Denn der Teufel stecke beispielsweise bei den gefundenen Altlasten im Zuge der geplanten Straßenverlegung für das Klinikum im Detail. „Wir haben gut und ordentlich untersucht“, betonte Lutz. „Dinge wie das Bodenmanagement fallen aber nicht als Überraschung vom Himmel“, entgegnete Lusche.
Es sei grundsätzlich die Frage, so Lutz „wie dezidiert sich Kosten im Vorfeld“ benennen lassen. Und: Das Thema „Kostenüberraschungen“ betreffe auch viele anderen Kommunen in der Region. Lusche wollte das differenzierter betrachten: „Das eine ist die Marktsituation, aber wenn viele Dinge im Vorfeld nicht berücksichtigt werden, ist das was anderes. Ich tue mich schwer damit, wie wir da inzwischen unterwegs sind“, sagte Lusche und sprach von einer „problematischen Tendenz“.
Weniger Projekte realisierbar
„Wir müssen Zuschläge frühzeitig miteinplanen, dann werden die Überraschungen weniger“, betonte Lutz abschließend. Die Konsequenz daraus sei aber: „Wir können nicht so viele Projekte realisieren.“
Am Ende stimmte der Hauptausschuss einstimmig für die Kostenerhöhung von rund 370 000 Euro für die Flüchtlingsunterkünfte. Über die Erhöhung um knapp 1,7 Millionen Euro für die Herstellung des ersten Bauabschnitts Straße (L 138/Zentralklinikum) wurde hingegen nach der Diskussion nicht abgestimmt. Hier wird erst der Gemeinderat entscheiden.