Lörrach Viel klarer und freier

Die Oberbadische

Kirche: Orgel der Germanuskirche mit frischem Klang

Die Besucher der evangelischen Germanuskirche in Brombach können sich über ein besseres Hörerlebnis freuen. Durch die Renovierung ihrer Schleierbretter erstrahlt die Orgel optisch in neuem Glanz und bietet akustisch feinere Töne.

Von Johanna Hauri

Lörrach-Brombach. Bereits 2018 wurde die Orgel durch die Orgelbaufirma Späth aus Freiburg von Grund auf saniert. Anlass hierfür war die dringend notwendige Erneuerung der Elektrik, die damals noch auf dem Stand der 1960er Jahre und somit laut Orgelbauer Tilmann Späth „brandgefährlich“ war.

In dem aufwändigen Renovierungsprozess wurden fast alle der 2000 Pfeifen ausgebaut, neu intoniert und gesäubert. Dadurch wurde die Klangqualität enorm gesteigert. „Die Orgel klingt jetzt viel klarer, freier aber auch gleichzeitig grundtöniger“, erzählt der Orgelbauer im Gespräch.

Diese Gesamtrenovierung war der ausschlaggebende Punkt für die Restauration der Schleierbretter. Als Schleierbretter werden die Holzschnitzereien an der Schauseite der Orgel bezeichnet. Sie „verschleiern“ die Leerräume zwischen den Pfeifen und dem Gehäuserahmen. Zwar dienen die Schnitzereien der Zierde, sie sind aber normalerweise auch sehr filigran und durchlässig, um die Töne der Pfeifen nicht abzuschirmen. Im Fall der Orgel in der Germanuskirche waren die nötigen Öffnungen aber einfach zugenagelt, berichtet Pfarrerin Anette Metz. Dies hatte eine Minderung der Klangqualität zur Folge.

„Von innen konnten wir die ehemaligen Öffnungen entdecken, und es bot sich an, diese wieder zu rekonstruieren, da sich die Tropfenornamentik stilistisch super in den Raum eingefügt hat“, legt Anette Metz dar. Bei dem Entwicklungsprozess sei die optische Eingliederung in den Gesamtraum sehr wichtig gewesen. So orientierte man sich beispielsweise am Chorgestühl, und auch das Grün in den Verzierungen findet sich im Kircheninneren wieder.

In Zusammenarbeit mit dem Orgelsachverständigen der Landeskirche Baden, Michael Kaufmann, sowie der Architektin und Sachbearbeiterin für Kirchenbau, Ulrike Hatau, führten Malermeister Bernd Löhler und der Orgelbauer Tilmann Späth die Rekonstruktion aus.

Die Freude über die schnelle Fertigstellung der handgearbeiteten Schleierbretter ist bei allen Anwesenden groß. Nur etwa vier Wochen hat die Arbeit gedauert. „Das lag vor allem daran, dass die alte Vernagelung überraschend einfach zu lösen war“, erklären Späth und Metz.

Zum Schluss verlangt die neue Tonqualität natürlich auch nach einer Kostprobe, und das von Michael Kaufmann gespielte Lied lässt Begeisterung aufkommen. Der Klang der Orgel sei nun um einiges präsenter und farbiger. Zufrieden äußert sich auch die Pfarrerin: „Ich bin sehr glücklich über die Rekonstruktion, das hat sich extrem rentiert.“ Auch die Gemeinde, die bereits beim Ostergottesdienst in den Genuss der überarbeiteten Orgel gekommen ist, sei beeindruckt.

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