Lörrach Viel mehr Stärken als Schwächen

Die Oberbadische
Die Spaziergänger zeigten sich mit ihrem Stadtteil weitgehend zufrieden und wohnen gerne in Brombach.Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Spaziergang: Brombacher insgesamt zufrieden – Aber: Harsche Kritik an Radwegführung durch den Ort

Zum öffentlichen Spaziergang hatte Oberbürgermeister Jörg Lutz am Freitag nach Brombach eingeladen. Im Vordergrund standen Gespräche über Stärken, Schwächen und Potenziale des Stadtteils. Am Ende gab es von Bürgerseite großes Lob für die Arbeit der Ortsverwaltung und die Erkenntnis: „Wir haben hier alles, was wir brauchen und leben gerne in Brombach“.

Von Manfred Herbertz

Lörrach-Brombach. Rund 20 Interessierte waren zur Ortsverwaltung am Schlössle gekommen, dem Ausgangspunkt für den Spaziergang. Die stellvertretende Ortsvorsteherin Monika Haller freute sich über die große Runde und sagte, es sei hoch spannend, was alles in Brombach geplant werde.

Am Ende gab es heftige Kritik an der neuen Radwegführung durch den Ortsteil. Diese werde von den Radlern nicht angenommen. Monika Haller wies darauf hin, dass der Ortschaftsrat 23. September die Strecke abfahren werde, um nach Verbesserungen zu suchen. Auch bei der Stadt ist das Problem angekommen, wie Jörg Lutz sagte. Tine Höfler machte deutlich: Der Radweg ist eine Katastrophe, man kann auf dieser Strecke nicht sicher fahren“.

Abgesehen von der Kritik an den Radwegverbindungen wurde beim Rundgang vom Schlössle zum Fabric-Areal der Schöpflin-Stiftung und zur neuen Sporthalle, sowie dem dortigen Nahverkehrsknoten deutlich, dass sich in Lörrachs Norden viel Positives bewegt. In der Kernstadt selbst sind kaum noch Entwicklungsflächen, und so verlagert sich die Entwicklung in die nördlichen Stadtteile – mit dem Bau des Zentralklinikums im Entenbad als wichtigstem Baustein.

Anhand von Plänen wurde unter Schatten spendenden Bäumen im Schlosspark von Stadtplaner Alexander Nöltner und Andreas Bernögger vom Büro SSR (Studio/Stadt/Region) zunächst das für Brombach wohl wichtigste Projekt „Bühl III“ präsentiert. Auf den Bühl sollen 280 neue Wohneinheiten entstehen und damit die vor 40 Jahren begonnene Erschließung des Bühls abgeschlossen werden. Denn: „Einen Bühl IV“ wird es nicht geben, versicherte Lutz auf Nachfrage ausdrücklich.

Nöltner betonte, dass der Siegerentwurf der Planung noch keine endgültige Aussage darüber treffe, wie das Gebiet aussehen werde, aber man habe jetzt eine Grundlage, auf der man planen können. „Ob wir am Ende aber alle glücklich machen können, ist dahingestellt“, sagte Lutz.

Auf dem Weg zum Fabric-Areal machte die Gruppe kurz Station an der Reiss-Mühle, die ihren Betreib kürzlich eingestellt hat. Man sei im Gespräch, wie man das ortsbildprägende und teilweise denkmalgeschützte Gebäude im Herzen von Brombach einer weiteren Nutzung zuführen könne. Jedoch liege dies weitgehend in den Händen der Eigentümer, betonte Lutz.

Auf dem Fabric-Areal der Schöpflin-Stiftung erläuterten Tine Höfler und Constanze Wehner die Pläne. Für die Fabric geht es jetzt in eine sogenannten Wunschproduktion, wo man aus den eingebrachten Ideen die weitere Gestaltung des Areals erarbeiten möchte. Außerdem plant die Schöpflin-Stiftung den Bau einer Grundschule, an der im Endausbau 100 Schüler unterrichtet werden können, wie Constanze Wehner berichtete.

Zweifel eines Bürgers, ob denn ein weiter Schulneubau nötig sei, entgegnete Lutz: Mit den Neubaugebiet Bühl III und weiteren Baugebieten in Haagen und Hauingen kommen die bestehenden Schulen an ihre Kapazitätsgrenzen.

Nächste Station war die neue Sporthalle, die demnächst offiziell in Betrieb genommen wird. „Der Terminkalender ist bereits gut gefüllt“, sagte Lutz und die Unkenrufe, die Halle würde leer stehen, seien längst verstummt.

In den Blick genommen haben die Spaziergänger auch den Verkehrsknoten am Bahnhof. Dieser sollte ausgebaut werden, aber man sei von der Entwicklung etwas überrollt worden, räumte Nöltner ein. Denn durch den Bau des Zentralklinikums und dem Ausbau der Regio-S-Bahn werde wohl ein zweites Gleis notwendig. Solange diese Planung nicht stehe, könne auch dieser Bereich nicht endgültig ausgebaut werden. Es werde versucht, dass wenigstens ein provisorischer Parkplatz für die Besucher der Sporthalle hergerichtet wird.

Am Ende des Rundganges zeigte sich, dass die Teilnehmer weitgehend zufrieden mit ihrem Stadtteil sind. Nur etwas mehr Angebote für die Brombacher Senioren wurden gewünscht.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading