Neben der Wartung der Technik und regelmäßiger Weiterbildung ist das praktische Training von großer Wichtigkeit. Dafür verfügt die Feuerwache über spezielle Räume, um den Einsatz mit Atemschutzgerät in verrauchten Gebäuden oder die Fitness mit der bis zu 35 Kilogramm schweren Ausrüstung zu trainieren. Des weiteren steht in Brombach ein Wärmegewöhnungscontainer, in dem große Hitze simuliert werden kann. „Man muss vor dem Ernstfall den heißen Wasserdampf mal gespürt haben, der entsteht, wenn man mit dem Schlauch direkt auf eine Flamme hält“, erklärte Müller.
Interessant für die Senioren war auch der Gang durch die Umkleideräume, die im Rahmen der Sanierung (2012 bis 2014) von der Fahrzeughalle räumlich getrennt wurden. Diese hygienische Verbesserung ging jedoch auf Kosten des Platzes, zudem sind alle Spinde belegt. Im Falle eines Großeinsatzes bedeutet das wenig Platz für viele Feuerwehrmänner.
Eigene Umkleide für Frauen erst seit 2014
Für die Frauen – insgesamt sind es 13 verteilt auf alle Abteilungen – gibt es seit der Sanierung einen seperaten Umkleideraum, die Umkleiden in den Ortsteilen verfügen hingegen weder über eine räumliche Trennung von den Fahrzeugen noch nach Geschlechtern. Das sei nicht optimal, so Müller, aber: „Wer nach der Alarmierung Zeit zum Gucken hat, macht etwas falsch.“
Doch nicht nur in den Umkleideräumen geht es eng zu, auch im Atemschutzreinigungsraum, wo die Masken nach dem Einsatz in einem Industrie-Geschirrspüler gereinigt werden, wäre mehr Platz laut Müller wünschenswert. Insgesamt gebe es aber wenig Ausbaumöglichkeiten am Standort in der Weiler Straße. Dafür wird in den Bestand investiert. Neben dem Fuhrpark, der in den nächsten fünf Jahren für rund vier Millionen Euro erneuert werden soll (wir berichteten ausführlich), steht im kommenden Jahr eine Modernisierung der Einsatzleitstelle an.
Nachsorge wird immer wichtiger
Ein wichtiger Rückzugsort für die Kameraden ist das daneben liegende „Brandnest“ – der an eine Kneipe erinnernde Aufenthaltsraum. Hier können sich die Feuerwehrleute nach Übungen und Einsätzen stärken, die Kameradschaft pflegen und Erlebtes besprechen: „Das Thema Nachsorge wird immer wichtiger“, betonte Müller. Früher habe man traumatische Erlebnisse oft mit nach Hause genommen, heute werde darüber gemeinsam gesprochen. Bei Bedarf stehen außerdem speziell geschulte Psychologen zur Verfügung. Müller: „Das ist ein unglaublicher Gewinn.“