Lörrach Viel zu prüfen für die Stadt

Kristoff Meller
Bislang oft ohne Fahrgäste ist die Buslinie 9 unterwegs. Foto: Kristoff Meller

Gemeinderat: SPD und Freie Wähler stellen insgesamt fünf Prüfanträge zum Stadtbusverkehr.

Lörrach - Gleich fünf Prüfanträge zur Optimierung des Stadtbusverkehrs – vier von der SPD und einen von den Freien Wählern – hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl diskutiert und für sinnvoll befunden.

Nach der Diskussion um die Einführung des Ein-Euro-Tickets ging es bei den fünf Themen eher um Zukunftsvisionen und kleinere Optimierungen.

Buslinie 9

Oftmals ganz leer oder nur mit sehr wenigen Fahrgästen ist bislang die Buslinie 9 zwischen Salzert und Stetten unterwegs. Die Freien Wähler stellten darum den Antrag, die aktuelle Route einzustellen und eine „attraktivere Linienführung“ zu suchen. Da der Beschlussvorschlag etwas ungenau formuliert war und eine generelle Einstellung der Linie suggerierte, bedurfte es zunächst einer Klarstellung: „Wir wollen alle, dass die Linie bleibt, aber dank einer neuen Route attraktiver wird“, erklärte Petra Höfler (CDU).

Die Stadt wird nun mögliche Alternativrouten prüfen – beispielsweise, so ein Vorschlag der SPD, ob durch eine Führung der Linie vom Salzert über die Wallbrunn-straße in die Stadt mehr Fahrgäste zum Einsteigen bewegt werden können. Diese Variante wurde laut Stephan Berg (Grüne) vor Jahren bereits probeweise getestet. „Aber warum sollten wir es nicht nochmal versuchen.“

Anbindung Burg Rötteln

Ebenfalls geprüft wird auf Wunsch der SPD eine Anbindung der Burg Rötteln mit der Ortsbuslinie 10. 48 000 Menschen besuchten 2018 die Burganlage, führte Christa Rufer (SPD) aus. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei bislang aber beschwerlich, da die Besucher das letzte, steile Stück hinauf zur Burg zu Fuß zurücklegen müssten.

Vorfahrt für Busse

Unstrittig war auch die Prüfung einer Vorfahrtsregelung für die Stadtbusse an Ampeln, um die Pünktlichkeit und Verlässlichkeit zu erhöhen, so Christiane Cyperrek (SPD) in ihrer Begründung für den Antrag ihrer Fraktion. „Wo es möglich ist, gibt es das schon“, ergänzte Bernhard Escher (CDU).

Wasserstofftechnologie

Die Stadtwerke sollen zudem gemäß des Antrags der SPD-Fraktion den Einstieg des Busverkehrs in die Wasserstofftechnologie prüfen, die eine „emissionsfreie Alternative“ für die mit Defiziten behaftete Elektrotechnik darstelle, so Heinz-Peter Oehler (SPD).

Stephan Berg kritisierte in diesem Zusammenhang, dass von städtischer Seite bislang zu wenig unternommen worden sei, um das Fernziel klimaneutrale Kommune bis 2050 zu erreichen und forderte dafür zusätzliches Personal im Rathaus.

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic wies die Kritik zurück: „Wir geben mächtig Gas und sind gut dabei“, erklärte sie und verwies auf die Anschaffung von etlichen Dienst-E-Bikes und der aktuellen Bestellung von E-Lastenrädern für den Werkhof. Die Mitarbeiter seien zudem in vielen Bereichen mit dem Thema beschäftigt. Oberbürgermeister Jörg Lutz ergänzte: „Mehr Personal würde uns immer helfen und dieses Thema wird kommen.“

Bessere Fahrgaststatistik

Der Gemeinderat beauftragt außerdem die Stadtwerke, entsprechend dem Antrag der SPD-Fraktion, mit der Prüfung möglicher Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrgaststatistiken und zur Einführung einer „digitalen Kasse“ zur Optimierung des Stadtbusverkehrs. „Wir brauchen verlässliche Zahlen für die Analyse und die Diskussion im Gemeinderat“, erklärte Christa Rufer. Darum sollten Möglichkeiten geprüft werden, „um von der händischen Strichliste wegzukommen“.

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