Dengler gab zu, dass das Konzept für ihn „Neuland“ gewesen sei. Doch habe man ihn schnell davon überzeugt, dass die Generation „Vitalität“ und die Generation „Gebrechlichkeit“ aus einem steten Miteinander im Alltag einen gemeinsamen Nutzen ziehen könnten. „Und in vielen Punkten sind sich die Jüngsten und Ältesten unserer Gesellschaft sehr ähnlich“, erklärte Dengler. „Sie können beide unvernünftig und manchmal starrsinnig sein.“ Kinder seien sehr unvoreingenommen und aufgeweckt, bezögen jedermann ohne Vorbehalt in ihr Spiel mit ein, war sich Dengler gewiss. Aber auch die Alten zeigten beim Umgang mit Kindern mehr Geduld und Ausdauer. Deshalb sei er zuversichtlich, dass die Kita positive Erfahrungen sammeln werde. Diese Erfahrungswerte sollen dann in die Seniorenarbeit der Stadtmission zukünftig mit einfließen, versicherte Dengler.
Sichtlich gerührt von der großen Resonanz auf das von ihr vorangetriebene Projekt, meinte die Geschäftsführerin des Familienzentrums Kinderland, Angelika Mauch: „Das wäre alles nicht möglich gewesen, hätte uns die Stadt Lörrach nicht so schnell in die Bedarfsplanung aufgenommen und uns von bürokratischer Seite her entlastet.“
Tabea Senn, Leiterin der Kita am Sonnenplatz, erläuterte die Grundidee der Einrichtung: „Wir wollen der Entfremdung zwischen den Generationen entgegenwirken, Interaktionen im Rahmen von gezielten Aktivitäten fördern sowie Ängste bei den Themen Alter und Tod abbauen. Dabei werden die Grenzen beider Gruppen aber eingehalten.“
Gerhard Bukow, Fachbereichsleiter Jugend, Schulen und Sport, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Realisierung des Projektes: „Deutschlandweit gibt es nur ein Dutzend Einrichtungen, die dieses Konzept bislang umgesetzt haben. Dass die Stadt Lörrach in der Kinderbetreuung neue Wege geht und das Projekt mitbegleiten konnte, ehrt uns sehr.“