Lörrach Viele Höhen und Tiefen erlebt

Die Oberbadische
Sie wirkten mit (v.l.): Michael Pilgermayer, Elke Hach (beide Andreas Berlin, Hubert Bernnat und Markus Moehring.        Foto: Driesch Foto: Die Oberbadische

Buch: Lörracher Heft zu „150 Jahre Sozialdemokratie“ im Dreiländermuseum vorgestellt

Schon immer hatte die Sozialdemokratische Partei Deutschland (SPD) gute und schlechte Zeiten durchzustehen. Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens in Lörrach stellte das Dreiländermuseum am Freitag in der Reihe „Lörracher Hefte“ den Band 28 mit dem Titel „150 Jahre Sozialdemokratie“ vor.

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Nicht nur in unseren Tagen durchlebt die SPD schwere Zeiten. In ihrer 150-jährigen Geschichte mussten schon viele Krisen bewältigt werden.

Der Historiker Hubert Bernnat stellte das Buch vor. Vermutlich wurde der „Allgemeine Arbeiterverein“, wie der Vorläufer der SPD hieß, im Lörrach am 25. Oktober 1868 gegründet. Damit wäre der Ortsverein Lörrach nach Mannheim der älteste in Baden. Die Arbeiter der Textilindustrie in Lörrach waren der Nährboden für das rasche Erstarken der Sozialdemokratie.

Aus der Gründerzeit ist noch die Fahne erhalten. Der SPD Ortsverein hat dieses geschichtsträchtige Zeugnis dem Dreiländermuseum vermacht. Sie hängt restauriert in der Dauerausstellung in der Abteilung „Schmuggel“.

Hubert Bernnat hat das Buch mit 324 Seiten in fünf Kapitel unterteilt. Viele Bilder machen den Text erlebbar. Ergänzt wird das Werk mit Tabellen über die Gründung weiterer Ortsvereine im Landkreis oder von Wahlergebnissen.

Auffallend ist, dass bei den Wahlen im 19. Jahrhundert die Ergebnisse der Sozialdemokraten in Lörrach weit über denen des Landes und dem Reich lagen. Am Ende der Kapitel werden herausragende Persönlichkeiten der Zeit in Wort und Bild vorgestellt.

Im Jahre 1906 feierte man die Durchsetzung des Zehnstunden-Arbeitstages (zuvor elf Stunden bei einer Sechstagewoche), die durch einen Streik erreicht wurde.

Die nächste große Bewährungsprobe der Partei sei die Zeit der Inflation (1923) und der Weltwirtschaftskrise (ab 1929) gewesen, führte Bernnat aus. Von der Partei spaltete sich die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) ab. Und in Lörrach wandten sich viele Arbeiter der KPD zu, die bei Wahlen sehr gute Ergebnisse erzielte.

Das letzte Kapitel befasst sich mit der Zeit seit 1960. Es war die Zeit, als die SPD in der noch jungen Bundesrepublik an der Regierungsverantwortung beteiligt wurde.

In dem neuen Buch sind die Ergebnisse, ergänzt und komprimiert, des zum 125-jährigen Jubiläum erschienenen Buches „125 Jahre Arbeiterbewegung im Dreiländereck“ von Hubert Bernnat eingeflossen.

„Das neue Lörracher Heft ist eine umfangreiche Chronik der Stadtgeschichte, wie sie nur wenige Städte haben“, begeisterte sich Museumsleiter Markus Moehring. Es kann ab sofort im Dreiländermuseum zum Preis von 14,80 Euro käuflich erworben werden.

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