Lörrach Vielfalt unter einem Dach

Die Oberbadische
Fluchterfahrung im Bild der Künstlerin Siham Omer. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Kunst im Loft in Brombach

Von Veronika Zettler

Lörrach-Brombach. Ist es der Schlüssel zur neuen Welt? Zum Glück? Zur Freiheit? Das Mädchen, das sich an Land kämpft, während im Hintergrund ein Schiff sinkt, hält ihn jedenfalls so fest in der Hand, als hinge die Zukunft davon ab.

Gemalt hat das Bild die 1968 im Sudan geborene Siham Omer. „Ich widme mich Themen, die mich bewegen“, sagt die Kunstbildhauerin, die an der Akademie in Khartoum studiert hat und 1997 mit ihrem Mann nach Deutschland emigrierte. Aus Platzgründen, sagt sie, habe sie sich von der Bildhauerei zunehmend auf die Malerei verlagert.

Siham Omers Bilder sind seit Samstag bei „Kunst im Loft“ in Brombach zu sehen. Einmal mehr gibt die Künstlerin Renate Schöpflin in ihrem Atelier verschiedenen Kollegen Gelegenheit, ihre Werke auszustellen. Außerdem sind auch in der neuen Ausstellung unterschiedliche, fast gegensätzliche Ansätze vertreten.

Siham Omer zum Beispiel arbeitet mit kräftigen, kontrastreichen Tönen, die sie aus Acryl- und aufgeschichteter Transparentfarbe erzeugt. Oftmals sind es Frauenfiguren, anhand derer sie ihre Erfahrungen reflektiert.

In eine ganz andere Welt können die Besucher bei Alain von Arx eintauchen. Gelegentliche Loftbesucher kennen den Schweizer Künstler bereits, kann man ihn dort doch an Sonntagen häufig zeichnen sehen – wobei er bevorzugt zur Musik von Pink Floyd oder Vivaldi zum Stift greift.

Das Besondere: Von Arx bringt in seinen Tuschegrafiken mathematische Ordnung, künstlerische Kreativität und technische Akkuratesse unter einen Hut. Während der Verlauf der Linien und Kurven so systematisch wie exakt ist, lässt von Arx seiner Fantasie bei der Formgebung freien Lauf.

Anfang der 80er Jahre, erzählt er, während seiner Lehre zum Maschinenzeichner, habe er durch einen Kollegen zu seiner Kunstform gefunden. Inspiriert von Fadengrafiken schafft er heute in seinen Bildern ein Universum von geometrischer Schönheit.

Daniela Hafner, die Dritte im Bunde, legt das Augenmerk auf die Raumwirkung ihrer Bilder. Neben eigenen Stücken hat sie auch die farbenfrohen und stilistisch vielfältigen Werke ihres verstorbenen Ex-Ehemanns Roland Hafner mitgebracht. Vor gut zehn Jahren habe sie mit dem Malen angefangen, „um vom Stress abschalten zu können“.

Arbeitete sie anfangs noch Gürtel und Accessoires in ihre Bilder ein, inszeniert sie heute auf der Leinwand vor allem Gold und Silber in diversen Formgebungen. Daneben zeigt Hafner Blumendeko, teils mit speziellen ecuadorianischen Rosen, die auch ohne Wasser eine Lebensdauer von drei bis fünf Jahren haben, wie Laudator und Künstlerkollege Thomas Bossert erläutere.

Eingebettet in die Dauerausstellung mit Werken von Renate Schöpflin, aber auch von Helmut Hruschka, Hari Kobiella und anderen macht die neue Ausstellung das Loft einmal mehr zum vielfältigen Forum für Künstler und Treffpunkt von Kunstliebhabern. „Die Atmosphäre ist toll“, lobte Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog bei der gut besuchten Vernissage.

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