Lörrach Vielfalt unter einem Dach

Die Oberbadische
Jörg Lutz (l.) mit dem live zugeschalteten Peter Horn, der den Festvortrag über Digitalisierung im Gesundheitswesen hielt, und Marion Ziegler-Jung.Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: 20 Jahre Innovationszentrum Innocel

Lörrach (ouk). Seit 20 Jahren bietet das Innovationszentrum Innocel Unternehmen eine (Start)-Plattform. Aktuell haben 26 Firmen überwiegend aus den Bereichen Life Science, Medizintechnik und IT ihren Sitz im Gebäude auf dem ehemaligen KBC-Areal.

Als Zukunftsthema betrachtet man dort unter anderem die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Deshalb gehörte zur Jubiläumsfeier am Mittwoch auch ein Vortrag von Peter Horn von der Beratungsfirma Ernst und Young, Berlin, zur Digitalisierung des Gesundheitswesens im Dreiländereck.

Wegen Corona war bei dieser Feier alles etwas anders: In den Räumen des Innocel begrüßten OB Jörg Lutz und Geschäftsführerin Marion Ziegler-Jung gut hundert Gäste, die das Geschehen per Livestream verfolgten – darunter Landrätin Marion Dammann und weitere Gäste aus Wirtschaft und Kommunalpolitik.

Als die Kommune das Innocel vor zwei Jahrzehnten gründete, habe sich der größte Arbeitgeber der Stadt, die Firma KBC mit bis zu 1200 Mitarbeitern, im Umbruch befunden, so Lutz. Wegen Umwälzungen in der Textilbranche musste sich die KBC verkleinern. Lutz sah in diesen Krisen aber auch Chancen: Heute verfüge die Stadt über Wandelareale, wie das Lauffenmühle-Gelände, wo sie zukunftsfähige Unternehmen ansiedeln könne.

In der KBC-Krise der 1990er Jahre bot sich die Möglichkeit, den frei werdenden Teil des Firmenareals städtebaulich zu entwickeln. Im Jahr 2000 gründete die Stadt das Innovationszentrum. Zwei Jahre später zog das Innocel in das historische Handdruckgebäude der KBC ein, das die Stadt zusammen mit vier Investoren aus Lörrach renoviert hatte.

Junge Unternehmen finden dort repräsentative Räume mit Telefonzentrale zu fairen Konditionen. Das Team des Innocel unterstützt sie beim Netzwerken und beim Marketing.

In den Anfangsjahren förderte das Innocel vor allem junge Unternehmen aus dem Bereich Life Science, weil sich im Raum Basel eines der größten Life-Science-Cluster der Welt befinde, wie Lutz festhielt. Als aktuelles „Megathema“ bezeichnete er die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Mit einer Vortragsreihe zu diesem Thema wolle das Innocel daher Unternehmen und Interessenten zur Zusammenarbeit einladen, so Marion Ziegler-Jung.

Der Mediziner Peter Horn sprach, live aus Berlin zugeschaltet, über Chancen, die die Digitalisierung des Gesundheitswesens biete: Patienten, die in entlegenen Regionen leben oder die nicht mobil sind, könnten online einen Arzt konsultieren, mit der elektronischen Patientenakte könnten Doppeldiagnosen vermieden werden, hoch spezialisierter Mediziner könnten ihr Wissen bündeln. Im Dreiländereck könnten in wenigen Jahren ausgefeilte Übersetzungsprogramme Sprachbarrieren überwinden, meinte er. In all dem sah er nicht zuletzt auch einen Zuwachs an Autonomie für die Patienten.

Der Livestream zur gesamten Veranstaltung ist auf der Homepage der Wirtschaftsförderung unter www.wfl- loerrach.de abrufbar.

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