Lörrach Vier Chöre und ein „Hallelujah“

Die Oberbadische

Musik: 20 Jahre Chorleitung Ibolya Barla: Mitreißendes Jubiläumskonzert mit vier Chören in Tumringen

Von Ursula König

20 Jahre Chorgesang unter der Leitung von Ibolya Barla: Mit dem „Best of Barla“-Programm wurde das Engagement der ungarischen Musikprofessorin am Samstag in der Tumringer Halle gefeiert.

Lörrach. „Das Dirigieren ist ihre Berufung“, wissen die Tumringer Sänger. Diese Leidenschaft kommt sehr gut an. Die Gesangvereine Tumringen, Wieslet und Weitenau sowie der Chor Brombach glänzten mit einem vielseitigen Repertoire, das von der Heimat in die weite Welt führte.

Gesangverein: Das bedeutet heute mehr als Heimatverbundenheit. Und doch gehören sie dazu, die Lieder vom Wiesental oder die „Ewigi Liäbi“ und bereichern das ausgewogene Programm. Eindrucksvoller Einstieg in einen bunt gemischten Abend vor vollbesetzten Reihen: Ganz in schwarz formieren sich die Männer der vier Formationen vor der Chorleiterin, um das Lied von der „Untreue – Durch´s Wiesental gang i jetzt na“ zu singen. Einziger Farbtupfer und eines der unverwechselbaren Markenzeichen der aus Siebenbürgen stammenden Dirigentin sind ihre knallroten Haare.

Peter Wilhelm vom Gesangverein Tumringen (GT), der die Laudatio hält und durch das Programm führt, greift die Liedzeile „Jetzt han ich kei Schätzele me“ auf und erklärt mit Blick auf Barla: „Wir dagegen freuen uns, dass wir ein Schätzele haben.“ In seiner persönlichen Erinnerung blickt er zehn Jahre zurück: Als er zum GT kam, sah er nur Männer und vor ihnen eine rothaarige Frau, die diese Männer „fest im Griff“ hatte.

„Iby“, wie die Leiterin freundschaftlich genannt wird, habe nicht nur einen Projektchor ins Leben gerufen, in dem auch Frauen sangen. Mit dieser Grundlage für den späteren gemischten Chor wurden einige erfolgreiche Konzerte bestritten. Die Themen waren vielfältig und reichten vom „Wiener Opernball“ über Zigeunerleben bis zum Einbezug von Breakdance. „Iby hat ein gutes Händchen für alemannische Dickschädel“, bescheinigte Wilhelm der versierten Musikerin.

Zur Qualität ihrer Kunst trügen ihre Präsenz, Beharrlichkeit und Geduld bei. Und offenkundig auch ihr Hang für den „letzten Schliff“. So gebe es vor jedem Auftritt ein Probenwochenende, in dem auch das farblich stimmige Auftreten der Sänger besprochen werde. Abschließend erklärte Wilhelm: „Das Temperament von Iby und ihre sprühende Energie haben das Dreiländereck musikalisch sehr bereichert.“ Sie sei ein wahres ungarisches Energiebündel mit viel Freude an Musik und Chorgesang. Das zeigt sich auch bei der Auswahl der Lieder: Von Abba über Peter Maffay bis zum Musical; vom Popsong bis zum Blues reicht die Palette – und die beiden Solistinnen Claudia Pfeifer und Christa Schmieder-Wenzel, beide vom Gesangverein Weitenau, bereichern den hochwertigen Chorgesang und haben ihre starken Auftritte auch mit den anderen Formationen.

„Wir sind eine große Barlafamilie“, erklärt Schmieder-Wenzel dazu im Gespräch in der Pause. Da helfe man sich gegenseitig aus. Das vernetzte Arbeiten; auch das gehört zu Barla. Nach der Pause führt die Reise von „Fürstenfeld“ zu Elvis Presleys „Teddybär“. Die Formationen mit jeweils einem farblichen Motto bestreiten je vier Stücke und eine Zugabe, bevor sich, laut Wilhelm „Ibys gesammelte Chorpower“ mit allen Chören zur Disneyproduktion „Colors of the wind“ und dem abschließenden „Hallelujah“ von Leonard Cohen auf der Bühne verabschieden.

Der begeisterte Applaus galt auch den versierten Begleitmusikern Markus Koch am Klavier, Uli Pfleiderer (Gitarre), Frank Engler (Bass) und Gerd Baumgartner am Schlagzeug. Ein großer Dank ging an den Turnverein Tumringen, der für die Bewirtung zuständig war.

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