Lörrach Vom Bündnis zum Verein: „5 vor 12“ für die Demokratie

Marianne Rittner
Das Bündnis „5 vor 12“ will sich mit Gewerkschaften und lokalen Firmen vernetzen. Foto: zVg/5 vor 12

Die lokalen Akteure wollen vor der Europawahl vor allem junge Wähler mit ins Boot holen. Die Vertreter werden noch offiziell vorgestellt.

Das Bündnis „5 vor 12 – für Demokratie, gegen Rechtsextremismus“ hat am Freitag, 10. Mai, im Werkraum Schöpflin mit einer Gründungsversammlung den Schritt zur Umwandlung in einen Verein vollzogen, gab die Vorstandschaft in einer Pressemitteilung bekannt. Die Vereinsgründung soll vor allem dazu dienen, der Arbeit des bis dahin losen Aktionsbündnisses für Demokratieförderung Kontinuität und Stabilität zu verleihen, sagt Klaus Nack aus dem Vorstand im Gespräch mit unserer Zeitung. Mit dem Schritt der Vereinsgründung werde die gesellschaftspolitische Arbeit des Bündnisses auf eine nachhaltige Basis gestellt.

Die Versammlung wurde im kleinen Rahmen abgehalten. Die Wahl aller Vorstandsmitglieder sei einstimmig erfolgt. Erst nach Eintragung des Vereins ins Vereinsregister und nach Abwicklung aller notwendigen Formalitäten möchte der Verein sein Programm und seine Vertreter bei einem offiziellen Termin vorstellen und in die aktive Mitgliederwerbung einsteigen, auch wenn bereits Mitgliedsanträge bestünden.

Akteure vernetzen sich

Seinen Hauptzweck sieht der neu gegründete Verein in der Demokratieförderung und der Förderung der Grundrechte auf der Basis der Grundgesetzes, deren Umsetzung er in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens begleiten möchte. Dies soll vor allem durch die Organisation von Kundgebungen, Demonstrationen, Aktionen und Arbeitsgruppen sowie Bildungsarbeit in Kitas, Schulen und der Erwachsenenbildung geschehen.

Hierfür möchte man sich mit Bildungseinrichtungen aus der Region vernetzen, darüber hinaus aber auch mit Gewerkschaften wie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) oder mit lokalen Firmen Kooperationen eingehen. Diese sieht Nack im Gespräch mit unserer Zeitung generell stärker in der Pflicht, als es heute in ganz Deutschland der Fall sei, wenn es um das Thema Demokratie gehe.

Arbeit an Schulen wichtig

Die derzeitige Krise der Demokratie führt er unter anderem auf eine Mentalität zurück, die in der heutigen Dienstleistungsgesellschaft weit verbreitet sei: „Viele Menschen erwarten, von der Politik bedient zu werden.“ Geschehe das nicht, folge allzu oft der Rückzug ins Private oder der Protest. Von Seiten der Politik her kritisiert Nack, dass Parteienvertreter immer seltener bereit dazu seien, mit den Bürgern in einen Dialog zu treten. Durch vom Verein initiierte Aktionen möchte „5 vor 12“ hier stärker vermitteln und somit die demokratische Kultur fördern. Man nehme damit den Parteien einen Teil ihrer Last von den Schultern, doch“, lenkt Nack zugleich ein, „der Verein versteht sich überparteilich.“

Das Ziel ist die Stützung der Demokratie durch Institutionen wie die demokratischen Parteien.“ Diese sollen vor allem vor der Europawahl im Juni Unterstützung erhalten. Als wichtigen Beitrag zur Ansprache der Wähler gilt den Vereinsvertretern die gezielte Bildungsarbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen, um vor allem die Wähler ab 16 anzusprechen.

„Demokratie muss gelernt werden“ sagt Nack. Daher ist dem Lörracher Lehrer die Arbeit in Schulen ein Anliegen. Auch dort möchte man klare Kante gegen die AfD zeigen.

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