Lörrach Vom elitären Zirkel zum Breitensport

Regine Ounas-Kräusel
Der Vorsitzende Eduard Wilhelm (links) und der zweite Vorsitzende Markus Keller präsentieren stolz die frisch sanierten Plätzen des TC Haagen. Die Spielfelder wurden zu Allwetterplätzen umgerüstet. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Der Tennisclub Haagen besteht seit 50 Jahren. Am Samstag feiert der Verein dieses Jubiläum im Zusammenhang mit seinem Pfingstturnier bei einem Vereinsfest.

„Wir sind einer der größten Vereine in der Region“, sagt der Vorsitzende Eduard Wilhelm im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Gelände des TC Haagen liegt im Gebiet Neumatt-Brunnwasser zwischen Hauingen und Haagen: fünf Plätze, das Vereinsheim mit überdachter Terrasse, Rasen mit Grill, Sandkasten und Spielgeräten für Kinder. Eduard Wilhelm und sein Vize Markus Keller beschreiben ihren Club als familienfreundlichen Verein. Von den 250 Mitgliedern seien rund 50 Jugendliche. Mit 150 Euro sei der Jahresbeitrag günstig.

Glücklich sind Wilhelm und Keller über ihre frisch sanierten Plätze. Von Dezember bis Februar wurde der rote Ziegelsand gegen Keramiksand ausgetauscht, der bei jedem Wetter bespielbar ist und ohne Bewässerung auskommt. Eine Flutlichtanlage wurde eingebaut. „So können wir mehr Spielzeiten für unsere Mitglieder anbieten“, freut sich Willhelm. Man könne früher in die Saison starten und selbst in heißen Sommern Tennis spielen, wenn die Bewässerung von Sportanlagen verboten sei. Da die Plätze kein Wasser und nur wenig Pflege brauchten, spare der Verein langfristig Geld.

Viele Mitglieder des TC Haagen spielen zum Freizeitvergnügen Tennis. Doch zum Club gehören auch zwei Damen- und sechs Herrenmannschaften, die auf Bezirksebene Wettkämpfen bestreiten. „Wir hatten 2023 fünf Aufsteigermannschaften“, verweist Wilhelm auf Erfolge.

Verjüngung ist ein Ziel

„Mein Ziel ist, dass der Verein sich verjüngt“, blickt er in die Zukunft: Kinder, Jugendliche und Familien sollen bei einem Tag der offenen Tür Tennisluft schnuppern können, erfahrene Spieler sollen neben Trainerin Nicole Fischer den Nachwuchs fördern und die Jugendturniere wieder belebt werden. Anders als vor 50 Jahren habe Tennis heute keinen elitären Ruf mehr, weiß Keller, der seit 18 Jahren beim TC Haagen spielt: „Mittlerweile ist es zum Breitensport geworden.“

Im Jahr 1973 bat Friedrich Litschgi im Namen der Interessengemeinschaft „Tennis Haagen“ die damals noch selbstständige Gemeinde Haagen um Bereitstellung eines Geländes. Nur drei Monate nach der Gründungsversammlung, die im Juni 1974 stattfand, wurden zwei Tennisplätze am heutigen Standort eingeweiht.

Geschichte und Zukunft

Der TC Haagen hatte so viel Zulauf, dass er zeitweise eine Warteliste führen musste. Daher erweiterte der Verein seine Anlage nach und nach auf fünf Plätze und baute bis 1980 mit viel Eigenleistung sein Vereinsheim. Als die Stadt 2017 beschloss, das Gebiet Neumatt-Brunnwasser neu zu ordnen, begannen für den TC Haagen Jahre der Ungewissheit. Die Stadt wollte dort Wohnungen und ein Sportzentrum schaffen – zurzeit liegen diese Pläne auf Eis. Zeitweise war im Gespräch, die Tennisanlage auf zehn Plätze zu erweitern und den TC Lörrach dort mit anzusiedeln. Investitionen, die der TC Haagen plante, verzögerten sich, weil die Stadt zunächst den Erbpachtvertrag nicht verlängerte. Schon 2018 habe der TC Haagen Allwetterplätze schaffen wollen, so Keller. Auch der Bau eines sechsten Platzes war im Gespräch. Doch erst Ende 2022 habe die Stadt den Erbpachtvertrag mit dem Verein bis 2037 verlängert. „Aber dann lief es sehr gut“, betont Keller: Mit Zuschüssen der Stadt und des Badischen Sportbundes konnte der Verein seine Plätze umrüsten und fit machen für die Zukunft.

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