Lörrach Von der Winterreise zum Morgenland

Ursula König
Der Klarinettist und Komponist Willi Vogl stellte seine Komposition „Morgenland“ vor. Foto: Ursula König

Konzert: Lehrer der Städtischen Musikschule präsentierten ein vielfältiges Programm.

Lörrach - Wenn über 40 Musikpädagogen der Städtischen Musikschule sich als Musiker präsentieren, dann weist das Repertoire eine spannende Vielfalt auf. Das Lehrerkonzert am Freitag zeigte eindrucksvoll, welche Stilrichtungen hierzu zählen: Von Klassik bis zu zeitgenössischer Musik war ein großes Spektrum an Instrumenten vertreten.

Dass moderne Musik durchaus melodisch komponiert sein kann, zeigte die Uraufführung von „Morgenland“. Der Komponist und Klarinettist Willi Vogl ist Lehrer an der Musikschule und führte detailliert in sein Werk ein, das auch für die Anfänger seines Unterrichts geeignet ist.

Verschiedene Epochen standen im Zentrum des Programms, das ausschließlich von studierten Musikern bestritten wurde. Der Abend startete mit Auszügen der Winterreise von Franz Schubert. Predrag Tomic begleitete am Akkordeon den Bariton Manfred Plomer, der die Dramatik um eine unerfüllte Liebe ausdrucksstark umzusetzen verstand. Nach den winterlichen Klängen entführte Willi Vogl, begleitet von Gergana Schneider am Klavier, in wärmere Gefilde. Vogl komponierte eine melodische Reise durch das Morgenland.

Auf der Klarinette erklang zunächst eine Tonfolge, die als Motiv in alle sechs Teile des Zyklus eingebunden ist, wie Vogl einführte. Auf die melodische Einstimmung in „Fata Morgana1“, die vom Klavier aufgegriffen wird, folgt die „Karawane“ mit rhythmisch schreitendem Charakter. Durch den Tausch der Stimmen beider Instrumente entsteht bei „Fata Morgana 2“ ein komplett verändertes Klangbild bei gleichbleibenden Tönen. Das Stück lebt von seiner bildhaften Sprache, die viele Assoziationen weckt. Flinke Finger auf den Klaviertasten unterstreichen den „extatischen“ Charakter des „Derwisch“-Themas, das die Uraufführung virtuos beendete. Vor der Pause ging es temperamentvoll weiter mit „Oblivion“ von Astor Piazzolla.

Die „Trio-Miniaturen“ von Paul Juon erklangen zum zweiten Teil des Abends. Eine melodisch-verträumte Klangfolge seht vor allem bei „Reverie“ im Vordergrund, ein Stück, das durch seine zartere Ausdruckskraft in einem reizvollen Gegensatz zur folgenden „Humoreske“ steht.

Einen deutlichen Kontrast zu diesen Programmthemen bildete der abschließende Teil. Gitarre, Saxofon, Trompete, Schlagzeug und Keyboard erweiterten die instrumentale Vielfalt. Vor allem die Kinder im Publikum schienen sich sehr über die Improvisation zu einer Filmszene mit Charlie Chaplin zu freuen. Witzig und treffend wurden die Streiche des Protagonisten von Trompete, Gitarre und Akkordeon begleitet.

Mit dem moderneren Stück „The Jody Grind“ von Horace Silver und „Don´t worry `bout a thing“ von Stevie Wonder endete ein facettenreicher Abend, der eine große Bandbreite an Stilen und Instrumenten vorstellte.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading