Lörrach Von Heavy Metal bis Mozart

Die Oberbadische

Serie - Folge 9: Der nebenberufliche Organist Matthias Kreuz ist hauptberuflich Lehrer

von Nele Höfler

Im Gegensatz zu den meisten Schülern, die das Abitur beansprucht, suchte sich Matthias Kreutz während der Vorbereitung seines Schulabschlusses eine zusätzliche Herausforderung und legte das C-Examen zum Organisten beim Bezirkskantor ab.

Lörrach. Heute unterrichtet Kreutz hauptberuflich Mathematik und Physik am Theodor-Heuss-Gymnasium in Schopfheim. Doch an den Wochenenden übernimmt er die Begleitung von Gottesdiensten.

Nicht nur das Orgelspiel selbst, sondern auch die Leitung eines Kirchenchors und Orgelkunde waren Teil seiner Ausbildung. Als Lehrer hat er heute auch die Möglichkeit, den Schulchor mit dem Klavier oder an der Orgel zu begleiten.

Kreuz’ Musikkarriere startete im Alter von sieben Jahren: Damals spielte er Akkordeon in einem Orchester. Mit 16 Jahren setzte ihn ein Bekannter erstmals an die Orgel – er war sofort fasziniert: „Sie ist ein beeindruckendes Instrument. Es gibt so viele Funktionen und Tonfarben zu kombinieren“, schwärmt Kreutz.

Zu Beginn seiner Orgel-Karriere nahm er zusätzlich Klavierunterricht. Obwohl er gerne alleine übe, genieße er es auch, Gottesdienste zu begleiten – vor allem zusammen mit einem Kirchenchor oder einer Geigerin.

Das Orgelspiel hat für Kreutz keinen direkten Zusammenhang mit Religion. Die Orgel war ursprünglich zwar ein Kircheninstrument, sie wird aber genutzt, um unterschiedlichste große Räume wie etwa Konzertsäle oder Stadthallen zu beschallen. Aber auch in Privathaushalten gebe es hin und wieder kleinere Orgel-Ausführungen. „Ich kenne Menschen, die statt einem Auto eine Orgel in ihrer Garage beherbergen“, erzählt er.

Konzerte spielt Kreutz selten, das überlasse er lieber den hauptberuflichen Profis. Interessant sei: Jeder Organist habe seinen eigenen Stil. „Wenn ich eine Weile nicht in der Gemeinde bin und ein Kollege mich vertritt, hat sich in dieser Zeit der Gesang der Gemeinde an den neuen Organisten angepasst – sie singen anders“, erzählt er. Natürlich muss bei der Liedwahl darauf geachtet werden, wie stark die Sänger sind und wie verschiedene Musikrichtungen aufgenommen werden. Hat eine Gemeinde einige erfahrene Mitglieder im Chor, kann auch mal ein anspruchsvolleres Lied gespielt werden. Für manche Lieder reicht die Orgel allein aber nicht aus: Um diese zu begleiten, wird eine Band benötigt.

Kreutz spielt nicht nur gerne Musik, er hört sie auch mit Begeisterung – und zwar querbeet: „Von Heavy Metal bis Mozart begeistert mich eigentlich alles.“ Was Musik angeht, ist der Lehrer experimentierfreudig: Momentan wartet er auf die Veröffentlichung einer Komposition für E-Gitarre und Orgel – zu gerne würde er solch ein Stück spielen: „Beides hat viel Power, da kann man bestimmt etwas Tolles machen.“

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