Am Schluss werden die Jugendlichen aufgefordert, Position zu beziehen: „Meint ihr, das war richtig so? Oder: „Habt ihr auch Lehrer, die so was sagen?“ Im geschützten Rahmen soll dieses Gespräch später im Klassenzimmer fortgesetzt werden. Die Jugendlichen zum Nachdenken anzuregen, sieht Schulsozialarbeiterin Debora Neuer, die das Stück an die Schule geholt hat, als zentrales Ziel dieser Aufführung. Den Themen Rassismus, Diskriminierung und Schwierigkeiten zwischen Cliquen begegne sie häufig unter Schülern. Nach Monaten des Lockdowns und virtueller Kontakte sei nun wieder richtige Präventionsarbeit möglich.
Ein Fall für den Verein WIR-Kultur in Bewegung, der sich genau das zum Ziel gesetzt hat, finanziell und ideell unterstützt vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg. So will Schauspielerin Claudia Steiner mit ihrer Arbeit an das Verantwortungsbewusstsein der Schüler apellieren: „Hey, ihr habt es in der Hand!“. „Es gibt nicht die einfache Antwort“, gibt Schauspieler Pat Mueller mit Blick auf die sozialen Netzwerke zu bedenken, über die er mit Jugendlichen im Gespräch bleiben will.
Und Schulrektorin Sonja Mohren und Theatermacherin Ehrlich sind sich einig, dass „Fake Paradise“ vor allem über die Gefühle wirkt, die es bei den Jugendlichen auslöst. Gefühle, die vielleicht zum Handeln anstiften.