Den Energiebericht stellte Jörg Bienhüls im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vor. Bienhüls begleitet als Energieberater unter anderem die Teilnahme der Stadt Lörrach am European Energy Award.
Das Potenzial von Geothermie und Ausbaumöglichkeiten bei Photovoltaik: Zu diesen und weiteren Themen hatten die Räte nach dem Anhören des Energieberichts für das Jahr 2023 Anmerkungen.
Den Energiebericht stellte Jörg Bienhüls im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vor. Bienhüls begleitet als Energieberater unter anderem die Teilnahme der Stadt Lörrach am European Energy Award.
Wie dem Energiebericht zu entnehmen ist, liegt der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Wärme- und Stromverbrauch im Stadtgebiet Lörrach bei rund 71 Prozent. Der Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärme lag im Jahr 2023 bei rund neun Prozent; beim Strom dagegen bei mehr als 70 Prozent.
Die erneuerbaren Energien beim Strom stammen überwiegend aus regional erzeugter Wasserkraft. Der Anteil Solarstrom (Photovoltaik) ist mit rund 7,4 Prozent trotz deutlicher Steigerung verhältnismäßig klein. Insgesamt sind die Anteile erneuerbarer Energien am gesamten Wärmeverbrauch und der Anteil von Photovoltaik am Stromverbrauch noch zu gering und müssten deutlich forciert werden, um bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, heißt es im Energiebericht (wir berichteten).
Dieser Punkt sorgte für Verwunderung im Ratsrund. In der Stadt seien doch „gefühlt auf jedem Dach Solarzellen“, merkte Fritz Böhler (Grüne) an. Bernhard Escher (CDU) brachte das Thema Geothermie aufs Tapet: „Das sollte man im Hinterkopf behalten.“ In seiner Antwort ging Bienhüls auf die Wärmeplanung ein. Deren Ziel sei die Wärmewende hin zur effizienten und klimaneutralen Wärmeversorgung.
Dazu ist ein Ausbau der Fernwärmenetze nötig: Einerseits gilt es, die bestehenden Wärmeversorgungsgebiete zu erweitern. Andererseits sollen neue Versorgungsgebiete entstehen. Bis 2040 soll so ein flächiges Versorgungsnetz aufgebaut werden, in dem möglichst viele Hausbesitzer mit nachhaltiger Fernwärme heizen können. Die Fernwärme im Wärmeverbund Nordstadt etwa werde zu 80 Prozent aus Holzhackschnitzeln erzeugt, sagte Bienhüls. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić ergänzte, dass es beim Wärmeausbau eine intensive Verschränkung verschiedener Wärmearten gebe.
Bei den Baustellen zur Wärmeversorgung, die in den Jahren 2024 bis 2026 anstehen, setze die Stadt auf Wärmenetze sowie mit der Energiekarawane auf ein umfassendes Beratungs- und Informationsangebot in den Stadtteilen. Bei den Energieberatungen im Rahmen der Energiekarawane handelte es sich um kostenlose, etwa zweistündige Einstiegsberatungen, die am jeweiligen Gebäude angeboten wurden.
Lob für den Energiebericht gab es von Matthias Lindemer (Freie Wähler). Der Bericht ähnle dem für die Vorjahre und zeige, dass die Stadt „deutlich vorwärtsgekommen“ sei. Birger Bär (Bürger für Lörrach) fragte wegen der Verwendung von Biomasse wie etwa Holzpellets nach. Hierzu sagte Bienhüls, dass Biomasse ein nachwachsender und somit nachhaltiger Rohstoff sei.