Lörrach Vorbereitung aufs Berufsleben

Die Oberbadische
Die Abteilung „Coolinario“ der Pestalozzi-Schülerfirma kocht dreimal in der Woche ein Mittagessen für die Schule. Foto: RegineOunas-Kräusel

Pestalozzischule: 21 Jahre Schülerfirma

Lörrach (ouk). Die Schülerfirma der Pestalozzischule (PSF) feiert heute ihren 21. Geburtstag. Im roten Kioskwagen verkaufen Mitarbeiter der PSF jeden Tag in den Pausen belegte Brötchen und andere Snacks. Die Jugendlichen erledigen Arbeiten im Schulalltag, aber auch für Kunden von außerhalb. In der Schülerfirma wolle man die Jugendlichen auf das Berufsleben vorbereiten, sagten Rektorin Isolde Weiß und PSF-Geschäftsführer Jürgen Wöllner im Gespräch mit der Oberbadischen: „Unsere Idee war, eine Schülerfirma aufzubauen, die den Alltag in einem Unternehmen möglichst real abbildet.“

Die Anfänge

Auf die Pestalozzischule gehen Kinder und Jugendliche, die beim Lernen besondere Unterstützung brauchen: Die Schule ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Schwerpunkt „Lernen“. Im Jahr 2000 gründete man die Schülerfirma. Die Lehrer hätten immer wieder beobachtet, dass Jugendlichen beim Übergang in die Gewerbeschule oder auch bei Praktika in Betrieben Schwierigkeiten hatten, erinnerte sich Jürgen Wöllner.

Von Anfang an arbeitete die PSF mit dem Teamworker-Verlag aus Freiburg zusammen. Der Verlag verkauft Trainingskisten zum Beispiel an Schulen mit Spielen, die den Teamgeist fördern. Als der Verlag einen Partner für die Montage de Spiele suchte, übernahm dies die Pestalozzi-Schülerfirma. Inzwischen erledigt sie auch den Verwand.

Alltag in der PSF

Aktuell arbeiten 17 Acht- und Neuntklässler in den sieben Abteilungen der PSF: Sie pflegen Autos und erledigen andere Dienstleistungen, sie führen Montagearbeiten mit Kunststoff und Holz durch und helfen beim SAK in der Möbelproduktion. Sie sind in der Qualitätskontrolle tätig und schreiben in der Verwaltung Rechnungen und Briefe.

Die Abteilung Coolinario kocht dreimal in der Woche für Schüler und Lehrer 20 bis 30 Mittagessen. „Ein Riesenerfolg ist das Catering“, freute sich Christian Fulde, Lehrer und Abteilungsleiter „Produktion“: Die Jugendlichen bereiten für Veranstaltungen beim Landratsamt, bei Firmen oder bei privaten Kunden Fingerfood, Kuchen und andere Snacks zu. Wegen der Coronapandemie ruht das Catering allerdings. Elf Sechst- und Siebtklässler betreuen den Pausenkiosk.

Jeden Donnerstag oder auch mehrmals in der Woche sind die Jugendlichen in der Schülerfirma tätig. Wer mitarbeiten will, muss sich bewerben und erhält einen Arbeitsvertrag. Die Jugendlichen, die als Abteilungsleiter gewählt wurden, besprechen jeden Donnerstag mit Geschäftsführer Wöllner ihre Arbeit und suchen nach Lösungen für Probleme. Zum Beispiel habe man zwei Schüler vom Kioskteam, die häufig zu spät kamen, zum Gespräch einbestellt, erzählte Wöllner: „Jetzt klappt es.“

Die Erfolge

In der Schülerfirma lernen die Jugendlichen, dass es auf ihre Leistung ankommt. Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. So schildert es Wöllner: „Die Teamkiste muss in Ordnung sein. Beim Catering muss das Essen schmecken.“ Ansonsten kämen Reklamationen. Auch auf Einnahmen und Ausgaben müssten sie achten.

Häufig lobten die Betriebe, bei denen Jugendliche aus der PSF ein Praktikum machten, deren Arbeitshaltung, sagte Weiß. Die Jugendlichen würden die Arbeit sehen und nachfragen, wenn sie etwas nicht verstehen. Sie bringen also die nötigen Schlüsselqualifikationen mit, um sich erfolgreich um eine Ausbildung zu bewerben.

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