Lörrach Vorerst kein Tempolimit

Die Oberbadische
Eine Verkehrsinsel fordert der Ortschaftsrat Hauingen für die Ortseinfahrt aus Richtung Steinen. Foto: Peter Ade

Mobilität: Hauingen muss warten / Hoffen auf den Lärmaktionsplan

Kaum Hoffnung auf baldige Verkehrsberuhigung im Innerdorf: Vorerst wird es in Hauingen kein Tempolimit auf der Unterdorfstraße geben. Das bestätigte Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Straßen/Verkehr/Sicherheit, in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates (wir berichteten).

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Die durch Landesgesetz vorgegebenen Kriterien zur Einführung von Tempo 40 oder gar Tempo 30 seien in Hauingen weder auf der Steinen- noch auf der Unterdorfstraße gegeben: keine Schule, kein Kindergarten, keine neuralgischen Stellen und auch keine Unfallschwerpunkte. Allein der Hinweis auf 8000 und zum Teil mehr Fahrzeuge in 24 Stunden reiche nicht aus, um den Verkehr auf der 1,2 Kilometer langen Ortsdurchfahrt „in die Knie“ zu zwingen. In den Nachbarorten Brombach und Haagen sei dies anders, ebenso in Tüllingen, wo vor einigen Wochen „Tempo 30“ vorgegeben wurde.

In Hauingen fand das Nein aus dem Lörracher Rathaus so gut wie keine Gegenliebe. Allein der Hinweis, dass es eines (nahen) Tagen eventuell eine kommunale Gesetzesänderung hin zu mehr Lärmschutz und infolgedessen dann doch noch ein Tempolimit geben könnte, beruhigte die Gemüter am Ratstisch kaum und schon gar nicht die vielen Zuhörer, die sich zum Teil leidenschaftlich an der Diskussion beteiligten.

„Ohne Rechtsgrund darf die Stadt nichts anordnen“, bestätigte Dullisch die ablehnende Haltung der zuständigen Stellen im Rathaus. Ortsvorsteher Günter Schlecht blieb deshalb nur die Hoffnung: „Sobald das Land die Rechtslage ändert, muss diese für uns in Hauingen zeitnah angewandt werden.“ Zu schnell durchs Dorf Ortschaftsrat Jürgen Weltin (CDU) kritisierte abermals große Erntefahrzeuge, die seiner Meinung nach mit überhöhter Geschwindigkeit durchs Dorf fahren und bei Gegenverkehr „hemmungslos über Gehwege donnern“ – eine Unsitte, die er im Übrigen auch bei einigen Fahrern von Linienbussen beim Einbiegen in die Brückenstraße schon beobachtet habe.

„Muss denn erst etwas Schlimmes passieren, dass es Besserung gibt?“, fragte Ortschaftsrat Ralf Renckly (Freie Wähler). Er hoffe auf eine baldige Novellierung des Lärmaktionsplanes, um in der Folge ein Tempolimit durchsetzen zu können.

Seit 2019 habe der Durchgangsverkehr deutlich zugenommen, gab Ortschaftsrätin Annette Bachmann-Ade (SPD) zu bedenken. Ihr Fazit, das von allen Kollegen am Ratstisch geteilt wurde: „Es sollte mit einem stationären Blitzer kontrolliert werden. Wer zu schnell fährt, muss es am Geldbeutel spüren.“

Ein „Ding der Unmöglichkeit“ nannte Ortschaftsrat Gerd Turowski (CDU) die Tatsache, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen unter anderem auch an Unfallzahlen festgeklopft würden. Diese Bestimmung grenzt seiner Meinung nach „fast an Zynismus“. Sorge um Kinder „Es macht keinen Spaß mehr, durchs Dorf zu laufen“, erklärte ein Zuhörer. Derweil sorgt sich eine Anwohnerin der Unterdorfstraße vor allem um die Schulkinder, die aufgrund des starken Verkehrs Tag für Tag enormen Risiken und Gefahren ausgesetzt seien. „Dafür habe ich einfach kein Verständnis mehr“, sagte die Frau.

Während Ortsvorsteher Schlecht für einen weiteren Zebrastreifen innerorts plädierte, forderte Turowski ein Stoppschild an der Kreuzung „Entenbad“ beim Beginn der Querspange von der Landstraße 138 zur Bundesstraße 317. Damit, so meint er, könne der dort bestehende Unfallschwerpunkt entschärft werden.

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