Lörrach - Die gute Nachricht zuerst: Die Lörracher Feuerwehr ist leistungsfähig und fast immer schnell zur Stelle. Dennoch hat Stadtkommandant Manuel Müller in den Ortschaftsträten und zuletzt im Ausschuss für Umwelt und Technik deutlich gemacht: Es sind in den nächsten Jahren Investitionen in Millionenhöhe notwendig, damit das so bleibt. Das Durchschnittsalter des Fuhrparks beträgt 14 Jahre, manche Fahrzeuge sind gar 30 Jahre alt. Mit dieser Technik lassen sich neue Herausforderungen nur schwer bewältigen.
Auch Müllers Vorstoß, eine neue, gemeinsame „Feuerwache Nord“ zu fordern, ist richtig. Denn aktuell erfüllen die drei in die Jahre gekommenen Ortsteil-Wachen vor allem im Umkleidebereich und auch bei der Gefahrenstofflagerung allesamt nicht die DIN-Normen. Hinzu kommen Stolperstellen, fehlende Parkplätze für die Einsatzkräfte im Alarmierungsfall und einiges mehr. Eine Abarbeitung der Mängelliste käme die Stadt letztlich wohl teurer als ein Neubau.
Eine gemeinsame „Feuerwache Nord“ würde langfristig zudem Unterhaltungs- und Betriebskosten einsparen sowie die Personalsituation durch eine Zentralisierung der Einsatzkräfte ebenso wie die Ausbildungsmöglichkeiten verbessern. Die im Ratsrund geäußerte Befürchtung eines Politikums dürfte – anders als bei einer Diskussion über die Abschaffung der Ortsverwaltungen – unbegründet sein: Die Akzeptanz für die Pläne ist in den Abteilungen laut Müller schon jetzt hoch, zumal diese bereits heute sehr gut zusammenarbeiten.
Eine erste Kostenschätzung – rund 20 Millionen Euro – liegt auch schon vor, ebenso wie der Standortvorschlag Areal Lauffenmühle. Nur, wann die neue Feuerwache gebaut wird, steht angesichts der Haushaltslage in den Sternen. Zumal wenn man an die Kollegen von der Polizei denkt. Sie können ein Lied davon singen, dass die Zeitspanne von der ersten Planung bis zur Einweihung mitunter länger dauert als das Berufsleben mancher Beteiligter. Um so wichtiger ist es, frühzeitig den Finger zu heben.