Vortrag: die Sonderrechte der Elsässer

Lörrach - Jean-Marie Woehrling, einer der großen Experten zur Lage in Elsass-Lothringen, kommt aus Straßburg nach Lörrach. Zur Ausstellung „Zeitenwende 1918/19“ hält er am morgigen Donnerstag, 24. Januar, ab 15 Uhr einen Vortrag im Dreiländermuseum. Woehrling stellt die Sonderrechte des ehemaligen deutschen Reichslandes vor, die bis heute für die Bevölkerung dort gelten. Es wird auch ein Anlass zur deutsch-französisch-schweizerischen Begegnung, zur Veranstaltung laden die Elsass-Freunde Basel ein.

1918 hatten viele Elsässer die Rückkehr zu Frankreich bejubelt. Aber schon bald danach gab es heftige Auseinandersetzungen um die Frage, wie Elsass-Lothringen wieder in den französischen Staat eingegliedert werden sollte. Bis 1871 war es eine deutschsprachige Provinz Frankreichs gewesen, jetzt sollte die französische Sprache eingeführt und zur verbindlichen Schulsprache werden. Dagegen wehrten sich große Teile der Bevölkerung – ebenso wie gegen eine Trennung von Kirche und Staat.

Die Auseinandersetzungen der 1920er Jahre um die Eingliederung in den französischen Staat haben bis heute Nachwirkungen. Für das Elsass gelten Sonderrechte, niedergelegt im „droit local“.

Es ist gelungen, den besten Experten zu diesem Thema für einen Vortrag in Lörrach zu gewinnen: Jean-Marie Woehrling. Er ist Präsident des Institut du droit local in Straßburg und der René-Schickele-Gesellschaft, die sich intensiv mit der Identität der Elsässer auseinandersetzt. Woehrling nimmt auch Stellung dazu, welche Folgen die Auflösung der Region Elsass und ihre Eingliederung in die neue große Region „Grand Est“ für die Zukunft im Elsass hat.

• Kooperationsveranstaltung mit den Elsass-Freunden Basel, der Eintritt ost frei. Der Apéro im Anschluss bietet Gelegenheit zum Austausch