Lörrach Wachstum und Wandel

Gerd Lustig

Stadtentwicklung: Schweizer Architekt Beat Aeberhard sprach in Lörrach über „Basler Transformationsareale“.

Lörrach - Über den Tellerrand zu schauen, hat noch nie geschadet – schon gar nicht, wenn es um Stadtplanung und Stadtentwicklung geht. Als spannend erwies sich ein in der Reihe „Stadtplan Lörrach – Lörrach plant Stadt“ gehaltener Vortrag des Schweizer Architekten Beat Aeber-hard zum Thema „Basler Transformationsareale“. Rund 50 Zuhörer waren im Saal der Lebenshilfe in der Alten Spinnerei in Haagen dabei.

Der in Basel als Kantonsbaumeister und Leiter der Dienststelle „Städtebau und Architektur“ tätige Aeberhard zeichnete ein Bild von Basel, das von Wachstum und Wandel geprägt ist. Er erläuterte am Beispiel von fünf Transformationsarealen unterschiedliche Strategien der räumlichen und architektonischen Entwicklung. „Überall braucht es individuelle Betrachtungs- und Herangehensweisen, um die riesigen Areale einer zukunftsfähigen und stadtverträglichen Entwicklung zuzuführen“, betonte Aeberhard. Es gelte, die Vorzüge und Stärken eines Areals herauszuarbeiten und vorhandene Chancen zu nutzen.

„Da haben wir einige Gemeinsamkeiten“, betonte am Ende des Vortrags Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Lörrach sei natürlich nicht mit Basel zu vergleichen. Doch Stadtentwicklung ist auch in der Lerchenstadt auf Arealen wie KBC, Lauffenmühle oder Conrad ein überaus wichtiges Thema.

Zuvor hatte der Referent veranschaulicht, wie etwa der Roche Campus den technologischen Wandel von der industriellen Produktion hin zur Forschung vollzogen hat und weiter vollzieht – mit dem Bau des zweiten Hochhauses. „Dichte und konsequente Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes sind Innovationstreiber“, betonte er. Basel sei aufgrund der räumlich engen Grenzen von lediglich 24 Quadratkilometern Fläche ein Stück weit gezwungen, Verdichtung ganz obenan zu stellen. Alles in allem plant Basel, allein auf den fünf großen Transformationsflächen etwa 30 000 neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Was Aeberhard zudem betonte: Dass die frühe Einbindung der Bürger in Großprojekte, die völlig neue Quartiere schaffe, eminent wichtig ist. Bestes Beispiel sei das Areal Klybeck plus, das den beiden Firmen BASF und Novartis gehört. Hier habe sich eine Art Verein gegründet, der bei den Planungen konstruktiv mitwirken durfte und dies auch reichlich getan habe, sodass letztlich eine für alle annehmbare Planung für diesen neuen Stadtteil im Norden Basels herauskam.

„Lebensraum, Nachbarschaft, Aufenthaltsqualität sowie Wohnen und Arbeiten – all das sollte zusammenpassen und ein stimmiges Gefüge bilden“, erklärte Aeberhard.

Wichtige Voraussetzung für die künftige Entwicklung und Transformation von Flächen sei in Basel insbesondere eines: die Realisierung des so genannten Herzstücks, sprich – der Ausbau des trinationalen S-Bahn-Verkehrs. Damit einhergehen müsse auch ein weitere Ausbau des sonstigen S-Bahn-Netzes, um die künftigen Areale gut mit der Stadt zu vernetzen. „Das Areal Dreiland beispielsweise ist Ausdruck für die zunehmende trinationale Vernetzung“, so Aeberhard.

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