Lörrach Warten auf den Lerchenhof

Guido Neidinger
 Foto: zVg/Baugenossenschaft    

Wohnungsbau: Baugenossenschaft legt erfreuliche Bilanz vor. Gestutztes Bauprojekt Lerchenhof (Foto). Kritik an Wohnungsbaupolitik der Stadt.

Lörrach - Die Baugenossenschaft blickt auf ein außerordentlich erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Die Geschäftsführung hatte gestern bei der Präsentation der Bilanz viel Erfreuliches zu vermelden, goss aber auch Essig in den Wein.

Beginnen wir mit dem Erfreulichen. Hier lauten die von Geschäftsführer Andreas Seiter vorgetragenen Stichworte: Die Schulden wurden abgebaut, die Rücklagen gestärkt, die Eigenkapitalquote auf Rekordhöhe angehoben und das Jubiläum 111 Jahre Baugenossenschaft gebührend im Lörracher Weihnachtscircus mit den Mitgliedern gefeiert.

Die Bilanz

Das Geschäftsjahr verlief laut Seiter „außerordentlich erfolgreich“. Das Unternehmen verfügt über eine „noch nie dagewesene Eigenkapitalquote“ von über 40 Prozent. „Damit sind wir wirtschaftlich gut aufgestellt“, konstatierte Seiter. Nach seinen Worten konnten die Schulden deutlich reduziert werden. Ein wichtiger Faktor, um investitionsfähig zu bleiben. Die Rücklagen konnten um fast eine Million Euro gestärkt werden. Damit ist es dem Unternehmen möglich, den 2300 Mitgliedern eine Dividende in Höhe von 1,75 Prozent auszuschütten. Das positive Geschäftsergebnis beläuft sich auf 1,05 Millionen Euro.

Modernisierung

Insgesamt investierte die Baugenossenschaft in ihren fast 1000 Wohnungen umfassenden Bestand im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Euro. Damit steckte das Unternehmen 30 Euro in jeden Quadratmeter Wohnfläche. Der Branchendurchschnitt liegt bei 20 Euro. Ein Schwerpunkt war die Generalsanierung der Anwesen Hartmattenstraße 95/97. Die Maßnahme konnte inzwischen abgeschlossen werden.

Wohnungsverwaltung

Die Baugenossenschaft wird sich laut Seiter künftig ausschließlich auf den eigenen Wohnungsbestand konzentrieren und ab dem Jahr 2020 die Verwaltung von 14 Eigentümergemeinschaften abgeben. Als Begründung gab Seiter die zu großen Belastungen bei einer zu geringen personellen Ausstattung an. Hier handele es sich zudem um „ein immer schwierigeres Betätigungsfeld“.

Personallage

Das Führungsteam bleibt unverändert mit Andreas Seiter als Geschäftsführer, Theo Fräulin als Aufsichtsratsvorsitzender sowie Frank Roser und Markus Lacher als nebenamtliche Vorstände. Als besonders wichtig bezeichnete es Seiter, dass den Mitarbeitern familiengerechte und ihren persönlichen Bedürfnissen angepasste Arbeitszeitmodelle geboten werden, um deren „Motivation und Treue“ zu erhalten und zu steigern. Insgesamt zählt das Unternehmen 17 Mitarbeiter.

Ausblick

Für die weitere Modernisierung der Wohnungen, deren Instandhaltung und Neubautätigkeiten stehen in diesem Jahr 4,7 Millionen Euro zur Verfügung, davon 3,1 Millionen Euro als erste Tranche für den sehnlichst erwarteten Neubau Lerchenhof sowie die Generalsanierung des Objekts Brühlstraße 14/16.

Ein Anstieg der Mieten von durchschnittlich einem Prozent ist für die Mieter zu erwarten. Innerhalb von fünf Jahren erhöhten sich die Mieten der Baugenossenschaft laut Seiter um weniger als neun Prozent (von durchschnittlich 6,24 auf 6,80 Euro pro Quadratmeter).

Harte Kritik

Harte Kritik an der Wohnungsbaupolitik der Stadt Lörrach übte Andreas Seiter und warf der Stadtplanung schlechte Koordination vor (weitere Berichterstattung).

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