Lörrach „Weihnachtliche Töne sehen“

Die Oberbadische
Kunst und Kommunikation: Der Verein Bildende Kunst Lörrach lud ins Nellie. Foto: Beatrice Ehrlich Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Verein Bildende Kunst Lörrach stellt im Nellie Nashorn aus

Von Beatrice Ehrlich

32 Kunstwerke, Lebkuchen und Glühwein sowie viele Kunstinteressierte, die bis am späten Abend angeregte Gespräche führten – dieses besondere Vorweihnachtsereignis fand am Freitag im „Nellie Nashorn“ statt.

Lörrach. Ellen Mosbacher, die erst vor kurzem zum Verein Bildende Kunst Lörrach (VBK) gestoßen ist, hatte die Idee, alle kunstschaffenden Mitglieder zu einer gemeinsamen Verkaufsausstellung zusammenzubringen, mit dem Nebeneffekt, sich zu treffen und auszutauschen. Schon früher hat die Künstlerin mit Gleichgesinnten solche Kurz-Ausstellungen veranstaltet, stets mit guter Resonanz. Breitere Kreise anzusprechen, das war auch ihr Ziel, als sie dem VBK beitrat, wo sie sich schon nach kurzer Zeit im Vorstand engagierte. „Der VBK ist ein großes Netzwerk, das finde ich gut“.

Mit ihrer Idee hat sie offenbar sehr vielen – Künstlern ebenso wie Betrachtern und Freunden – aus dem Herzen gesprochen. Das Thema „Weihnachtliche Töne sehen“ hat alle Teilnehmer zu verschiedensten bildlichen und skulpturalen Umsetzungen inspiriert, wobei oft Weihnachtslieder aufgegriffen wurden: Kerzenlicht, ganz konkret dargestellt oder abstrakt als heller Schein in Gelb- und Orangetönen („Tragt in die Welt nun ein Licht“), Rosen, mal hyperrealistisch vor die Augen des Betrachters gezoomt oder eingebettet in ein stimmungsvolles Ensemble voller Weihnachtsbotschaften („Es ist ein Ros’ entsprungen“).

Einige Künstler greifen das Thema Weihnachten ironisch auf und rücken so ihre Distanz in den Vordergrund, etwa der Weihnachtsmann, der noch zur Hälfte im Himmel feststeckt („Vom Himmel hoch“). Ein Landkartenausschnitt der Stadt Bethlehem ist ebenso zu finden wie eine Weiterentwicklung der Originalhandschrift des Liedes „Stille Nacht“.

Es dominieren warme, harmonische und leuchtende Farben. Vorgegeben war – aus Platzgründen – ein maximales Format von 50 x 70 Zentimeter sowie die Bedingung, die Werke auf der Staffelei anzuliefern und sie genau so am Ende des Abends wieder mitzunehmen – vorausgesetzt, sie haben bis dahin noch keinen Käufer gefunden.

Manche Künstler haben neben ihrem ausgestellten Werk kleinere Beigaben für den kleinen Geldbeutel wie Postkarten oder Kalender im Angebot. Mit Musikbeiträgen und Gedichten jeweils zur vollen Stunde setzen Annette Beil (Gesang, Klavier) und Bernd Warkentin (Klavier) bewegende Glanzpunkte; von Schubert über Harry Carroll und Robert B. Sherman bis Bach.

Alle Anwesenden sind voll des Lobs für die gelungene Veranstaltung. Mit diesem Konzept erzielen die Aussteller viel Aufmerksamkeit mit überschaubarem Aufwand. Zudem scheinen viele geradezu auf einen Grund gewartet zu haben, sich wieder einmal zu treffen. „Kommunikation ist wichtig!“ ruft Karin Heining, VBK-Mitglied der ersten Stunde, mit Begeisterung aus.

Der Abend ist auch typisch fürs Nellie, das auch Kunst fördern möchte und ohnehin für vieles offen ist. Geschäftsführer Tim Krause freute sich, das „Kunst-Flashlight“ beherbergen zu dürfen.

Normalerweise wäre jetzt zu ergänzen, dass man sich auf die Wiederholung im kommenden Jahr freut, dann natürlich unter einem anderen Thema. Aber so leicht macht es Mosbacher sich und dem VBK nicht: „Wenn etwas jedes Jahr stattfindet, interessieren sich vielleicht nicht mehr so viele dafür“, gibt sie zu bedenken. Deswegen muss das Schlusswort heißen: Wir sind gespannt, was als nächstes kommt!

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