Lörrach Weihnachtsmarkt kostet die Stadt immer mehr

Die Oberbadische

Stadtpolitik: Grüne wollen Kostensteigerung nicht zustimmen / Auch Freie Wähler haben Bedenken

Von Guido Neidinger

Lörrach. Der Brandschutz sowie der Auf- und Abbau der Hütten stellen den Lörracher Weihnachtsmarkt vor eine harte Probe. Im schlimmsten Fall kann dieses Aushängeschild der Einkaufsstadt nicht mehr in der bisherigen Form fortgeführt werden – aus Kostengründen. Am Donnerstag ist der Weihnachtsmarkt Gegenstand der Beratungen im Gemeinderat. Die Grünen Die Fraktion der Grünen hat bereits angekündigt, dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Konzept für den Lörracher Weihnachtsmarkt in seiner bisherigen Form nicht zustimmen zu wollen. Dieses „Weiter so“ sei mit einer Steigerung des städtischen Zuschusses um bis zu 70 000 Euro verbunden, heißt es in einer Mitteilung. Und weiter: „Der Gesamtzuschuss der Stadt für den Weihnachtsmarkt beliefe sich dann auf circa 140 000 Euro.“ Ein solch hoher städtischer Beitrag zu einer Händlerveranstaltung, sei „zu hinterfragen“.

In ihrer Fraktionssitzung stellten die Grünen die Frage, ob der Weihnachtsmarkt über eineinhalb Wochen gehen müsse, oder ob er nicht eine Konzentration auf ein verlängertes Wochenende wie in Weil am Rhein sinnvoll sei. Der geschrumpfte Weihnachtsmarkt auf dem Alten Marktplatz von montags bis sonntags bietet nach Meinung der Grünen „bisher ein eher tristes Bild“. Freie Wähler Auch die Freien Wähler mahnen: „Der Weihnachtsmarkt darf den Haushalt der Stadt nicht mit ständig wachsenden Defiziten belasten. Sie fordern von der Verwaltung deshalb ein neues Konzept für den Markt.

Erhalten wollen die Freien Wähler den Weihnachtsmarkt „auf jeden Fall“. Erinnert wird daran, dass ein Defizit von 43 000 Euro im Zuge von Sparmaßnahmen das Aus für den Citymarkt bedeutet habe. Die Verwaltung Die Stadtverwaltung stellt den Weihnachtsmarkt in ihrer Sitzungsvorlage aufgrund seiner regionalen Magnetwirkung nicht in Frage. Empfohlen wird dem Gemeinderat, der Kostensteigerung von 40 000 bis 70 000 Euro jährlich zuzustimmen. Notwendig sind die noch nicht genau bezifferbaren Mehrkosten aus zwei Gründen.

Zum einen müssen die Hütten im laufenden Betrieb der Fußgängerzone auf- und abgebaut werden. Das erfordere von dem Dienstleister „hohe Flexibilität und eine gut durchdachte Logistik“. Da der Vertrag mit dem Hütten-Bauunternehmen 2017 abgelaufen ist, muss eine neue Ausschreibung erfolgen. Die größte Herausforderung aber ist der Aufbau nach dem aktuellen Brandschutzkonzept, wodurch unterschiedliche Abstände zu Gebäuden einzuhalten sind.

Zum anderen ist die Stromversorgung schwierig. Da aus Brandschutzgründen weder mit Gas noch mit Petroleum geheizt oder hantiert werden darf, bleibt zum Beheizen der Hütten nur Strom. Die vorhandene Infrastruktur lässt es aber nicht zu, 94 Hütten elektrisch zu beheizen. Für den Weihnachtsmarkt 2018 schlägt die Verwaltung den Aufbau einer zeitlich begrenzten zusätzlichen Stromversorgung – wie bei Baustellen – vor, um das Beheizen aller Hütten zu gewährleisten. Dies aber könne nur eine Zwischenlösung sein.

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