Lörrach Wenn schon – dann naturnah

Die Oberbadische
Das Foto zeigt (v.l.) Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic, Weils Bürgermeister Christoph Huber und Astrid Deek, Fachbereichsleiterin Naturschutz im Trinationalen Umweltzentrum TRUZ. Foto: zVg

Natur: Ratgeber-Broschüre „Gärten am Tüllinger Berg“ jetzt im Lörracher Rathaus erhältlich

Lörrach - Der Tüllinger Berg ist der Hausberg der Gemeinden Lörrach, Weil am Rhein, Binzen und sogar der Schweizer Gemeinde Riehen. Hier auf dem Bergrücken ist die Nutzung vielfältig: Ackerbau, Grünland, der Wald und die Reben wechseln sich ab mit Streuobstwiesen und Kleingärten.

Die vielseitige Nutzung macht den Tüllinger Berg zu wertvollem Kulturland und ist gleichzeitig ein einzigartiger Lebensraum für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Gerade die Schönheit der Natur und die stadtnahe Ruhe lockt viele Erholungssuchende in ihrer Freizeit auf den Tüllinger.

Besonders die kleinen Gärten und Streuobstwiesen erfreuen sich großer Beliebtheit und sind zunehmend begehrt. Viele Naturliebhaber, insbesondere Familien suchen ein solches Grundstück, um eine eigene Fläche zu bewirtschaften und Zeit im Freien zu verbringen.

Dabei führt der Freizeitdruck durch die Ausweitung der Gärten auf dem Tüllinger Berg zu einer großen Belastung für das seit Jahrzehnten unter Landschaftsschutz stehende Gebiet. Vor allem dann, wenn mehr und mehr Kleingärtner unerlaubt ihr Refugium erweitern. Denn generell ist eine Ausweitung von Gartenflächen mit den Schutzzielen des Schutzgebietes nicht vereinbar und nicht zulässig.

Um dieser Entwicklung vor Ort ein Zeichen zu setzen und den Bürgern am Tüllinger Berg Hilfestellung zu bieten, starten das Trinationale Umweltzentrum (TRUZ) gemeinsam mit den Städten Weil am Rhein und Lörrach und dem Regierungspräsidium Freiburg eine Kampagne rund um das Thema Gärten am Tüllinger Berg.

Bereits vor vielen Jahren haben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des TRUZ im Zuge einer Kartierung der illegal errichteten Bauten im Bereich des Tüllinger Berges erkannt, dass hier dringender Handlungs- und Aufklärungsbedarf herrscht. Denn vielen Pächtern und Besitzern sind die besonderen Vorschriften anscheinend nicht bewusst.

Auf der anderen Seite leisten die Gärten, die getreu den Vorgaben der Schutzgebietsordnung angelegt wurden und naturnah gestaltet werden, einen Beitrag für das Überleben von Insekten, Vögeln & Co. An diesen wertvollen Beiträgen, die Gärten am Tüllinger Berg leisten können, setzt die Aufklärungsarbeit des TRUZ und der Kommunen an: Vor-Ort Anregungen für eine naturnahe Gartengestaltung geben und gleichzeitig darauf aufmerksam machen, in welch besonderem Naturraum sich die Gärten befinden. Auftakt der Kampagne „Gärten am Tüllinger Berg – wenn, dann naturnah!“ macht eine Broschüre, die ab sofort in den Rathäusern der beteiligten Kommunen ausliegt und in den kommenden Wochen persönlich von Mitarbeiterinnen des TRUZ vor Ort verteilt wird. Die Broschüre gibt praktische Tipps für mehr Artenvielfalt in Gärten, mit Fokus auf den Tüllinger Berg, aber auch mit hilfreichen Tipps, die auch in anderen Gärten übernommen werden können. Wer wissen möchte, wie man Wendehals, Steinkauz, Schmetterlingen, Wildbienen oder Eidechsen und Igeln in seinem Garten helfen kann, der kann sich anhand der Broschüre informieren.

Ein besonderes Augenmerk gilt den Hinweisen zu den strikten Vorgaben hinsichtlich der Bauten im Außenbereich. Deshalb ist vor einem Vorhaben im Garten dringend anzuraten, die Gemeindeverwaltung oder das Landratsamt Lörrach hinsichtlich der Zulässigkeit anzufragen. Um Fehlinvestitionen zu vermeiden, sollten Kaufinteressenten bebauter Grundstücke sich stets die entsprechenden Genehmigungen vorlegen lassen.

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