Lörrach Werkeln statt wegwerfen

Die Oberbadische
Ute Lusche (v. l.), Frank Hovenbitzer, Axel Rulf, Michael Holzmann, Klaudia Klein und Beatrice Kaltenbach-Holzmann in der Halle 9 Foto: Elena Polnau Foto: Die Oberbadische

Reparatur-Café: Volkshochschule und Bürgerstiftung suchen noch ehrenamtliche Fachleute für  die  „Halle 9“

Von Elena Polnau

Was tun, wenn das Radio keinen Mucks mehr von sich gibt, der Fahrradreifen platt ist oder sich ein Knopf am Hemd löst? Im ersten „Reparatur-Café“ in Lörrach gibt’s ab September die Lösung – aus alt mach neu.

Lörrach. Im ehemaligen TÜV-Gebäude an der Gewerbestraße öffnen Volkshochschule, Bürgerstiftung und das Ehepaar Michael Holzmann und Beatrice Kaltenbach-Holzmann, die die Halle 9 zur Verfügung stellen, im September jeweils einen Samstag pro Monat Lörrachs erstes Reparatur-Café.

Schon lange ist der Begriff Reparatur-Café kein Fremdwort mehr: Auf ehrenamtlicher Basis kann man mit seinen beschädigte Gegenständen, egal ob Fahrrad, Toaster oder einem Loch im T-Shirt, Hilfe bei Fachleuten suchen und sich zeigen lassen, wie man seine alten Schätze selbst reparieren kann.

In Weil am Rhein gibt es bereits ein Reparatur-Café, das auch fleißig genutzt wird: „Die Schlange war riesig, die Leute warteten teilweise zwei Stunden“, erzählt Klaudia Klein von der Bürgerstiftung von ihrem Besuch im Weiler „Repair-Café“. So etwas müsse auch in Lörrach möglich sein, sagte sie sich. „Mit dieser Idee wurden offene Türen eingerannt: Innerhalb kürzester Zeit waren sich Volkshochschule, Bürgerstiftung und Halle 9 einig“, lobt Klein.

Früher sei es üblich gewesen, dass jeder seinen Werkraum hatte, dass getüftelt, geschraubt und repariert wurde: „Man stellt nicht nur Dinge wieder her, sondern erneuert sie und schafft somit auch ein positives Erfolgserlebnis“, erzählt VHS-Leiter Axel Rulf. Das Reparatur-Café solle nicht nur der Wegwerfgesellschaft entgegenwirken, sondern auch mehrere Generationen beim Werkeln zusammenbringen, ergänzt er.

Damit so viele Reparaturen wie möglich vorgenommen werden können, brauche es allerdings das nötige Material: „Die Bürgerstiftung wird für die Kosten des fehlenden Werkzeugs aufkommen und das Projekt in dieser Form unterstützen“, erklärt Vorsitzende Ute Lusche.

Für das neue Café werden vor allem noch Fachleute rund um die Bereiche Elektrik, Textilien und Fahrräder benötigt: „Jetzt geht es darum, Experten, die ihr Wissen ehrenamtlich im Reparatur-Café weitergeben wollen, zu finden“, hebt Rulf hervor.   Alle Interessierte mit dem nötigen „Know-How“ können sich unter Tel. 07621/ 9567340 oder per E-Mail an vhs@loerrach.de einbringen.

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