Lörrach Wettstreit der Bücherwürmer

Die Oberbadische

Lesewettbewerb: Die Schulsieger aus dem Landkreis traten gegeneinander an / Saphira Vogel gewinnt

Von Nils Straßel

Lörrach. Der Regionalentscheid des Vorlesewettbewerbs im Landkreis Lörrach verlangte den Teilnehmern am Mittwoch einiges ab. Die Aufmerksamkeit der Familien und Freunde im Publikum war voll und ganz auf die Lesenden gerichtet: Jeder Versprecher, jede falsch gesetzte Pause fiel in der angespannten Stille des Veranstaltungssaals der Stadtbibliothek augenblicklich auf.

Dieser unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende Wettbewerb findet in diesem Jahr zum 61. Mal statt. Veranstaltet wird er vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, jährlich gehen rund 600 000 Schüler der sechsten Klassenstufe an den Start.

Am Mittwoch traten die Sieger von 20 weiterführenden Schulen aus dem Landkreis gegeneinander an. Sie hatten sich bereits gegen alle anderen Sechstklässler ihrer Schule durchgesetzt. Franziska Kufner, Mitarbeiterin der Stadtbibliothek und Wettbewerbs-Leiterin, eröffnete die Veranstaltung deshalb mit den Worten: „Ihr seid bereits alle Sieger.“

Im ersten Teil mussten die Schüler einen eingeübten, dreiminütigen Ausschnitt aus einem mitgebrachten Buch vorlesen. Die Werke reichten von aktuellen Jugendromanen wie „Gregs Tagebuch“ bis hin zu „Der Herr der Ringe“. Bewertet wurden die Vortragenden von einer fünfköpfigen Jury in den Bereichen Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl. Im Preisgericht saßen unter anderem Bibliothekarinnen, eine Journalistin und – wie es Tradition ist – die Vorjahressiegerin Lilith Zimmermann.

Ulrike Schlegel vom Verein Philo Mobil – Philosophieren für Jugendliche – skizzierte ihre Bewertungskriterien: „Zunächst muss der Grundton der Geschichte rüberkommen. Wenn man beim Zuhören nicht erkennen kann, ob die Stelle lustig, spannend oder traurig sein soll, ist das schlecht.“ Sie fügte hinzu, dass es „extrem schwer“ war, die drei besten Leser für die Finalrunde auszuwählen und dass Kleinigkeiten den Unterschied machten.

Im starken Teilnehmerfeld durchsetzen, konnten sich Chiara Domeyer vom Kant-Gymnasium Weil am Rhein, Levin van der Maas vom Schulzentrum Efringen-Kirchen und Saphira Vogel vom Georg Büchner Gymnasium in Rheinfelden. Die drei mussten einen Textabschnitt aus einem unbekannten Buch – „Dieser verfluchte Baum“ von Martina Wildner – vorlesen.

Alle machten einen sehr guten Eindruck, aber Saphira strahlte von Anfang an eine höhere Souveränität aus. Sie blieb nahezu fehlerlos und durch ihren guten Stimmeinsatz konnten die Zuhörer regelrecht in die Szene eintauchen: Die Jury kürte sie zur Kreissiegerin.

Alle Schüler bekamen eine Urkunde und einen Buchpreis. Saphira erhielt noch ein zusätzliches Buch und darf im Frühjahr beim Bezirksentscheid in Schwenningen um den Einzug ins Landesfinale lesen.

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