Ein Jahr nach dem Tod von Werner Büche Wie es mit dem Lörracher Jazztone weitergeht

Veronika Zettler
Erster und zweiter Vorsitzender des Lörracher Jazzclubs: Felix Hermann (rechts) und Peter Windhausen Foto: Veronika Zettler

Vor einem Jahr ist Werner Büche, der langjährige Vorsitzende, Mitbegründer und Pionier des Lörracher Jazzclubs, im Alter von 92 Jahren gestorben. Und wie hat sich der Jazzclub seither entwickelt?

Nach einem Jahr des Umbruchs swingt der Lörracher Jazzclub wieder in harmonischem Takt. Seit Januar leitet Felix Hermann den Verein, unterstützt vom zweiten Vorsitzenden Peter Windhausen. Auf die ersten Monate ihrer Amtszeit blicken die beiden zufrieden zurück.

Mit ausverkauften Konzerten wie dem des Joe Haider Quintetts oder von „Latinismo“ sowie tendenziell steigenden Mitgliederzahlen – aktuell sind es 130 – zeigt sich der Jazzclub auf gutem Kurs. Dabei hat sich einiges geändert, seit der Verein im April 2024 seinen langjährigen Lotsen Werner Büche verloren hat.

Viele Unterstützer

„Den Club den Bach runtergehen zu lassen, kam nicht in Frage“, erinnert sich Felix Hermann. Klar war aber auch: Es gab keinen zweiten wie Werner Büche. 1956 hatte er den Club mitgegründet und seitdem durch ruhige und rauere Gewässer wie zuletzt die Corona-Ära gelotst. Über fast sieben Jahrzehnte knüpfte er freundschaftliche Kontakte in die ganze Jazzwelt und wurde selbst zu einer Art Jazzlegende: Der Lörracher Jazzclub jedenfalls ist auch Jazzmusikern im Ausland ein Begriff.

Wie also sollte es weitergehen? „Mit einer Teamleistung“, erklärt Felix Hermann: „Wir haben die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt.“ Bis zu den Neuwahlen im Januar war es Jacek Berezowski, der als früherer zweiter Vorsitzender den Club tatkräftig am Laufen hielt. Danach hat der neu gewählte Vorstand das Steuer übernommen – getragen von einem engagierten Team, wie Hermann hervorhebt. „Wir sind dankbar für viele helfende Hände, die bei Bedarf anpacken und dafür sorgen, dass sich das meiste ganz unkompliziert lösen lässt“, freut sich der neue Jazzclub-Chef. „Egal ob es handwerklich etwas zu tun gibt oder ob kurzfristig ein Bass her muss.“

Die letzten Konzerte, die Werner Büche organisiert hat, sind inzwischen verklungen. Rund 20 Auftritte pro Jahr möchten seine Nachfolger – langjährige Wegbegleiter neben neuen Mitgliedern – auch künftig in ihr „Jazztone“ am Haagensteg bringen. Für die Programmgestaltung hat das Team mit Johannes Gutfleisch und Dominik Schürmann zwei Profimusiker und Szenekenner an Bord. Auch erreichen den Club dank seines guten Rufs weiterhin Anfragen von außen.

„Qualität ist die Leitschnur, die wir beibehalten wollen“, betont Peter Windhausen. Man sei aufgeschlossen für frische Impulse; mal einen Abstecher in Richtung Blues oder Weltmusik. „Wir sind offen für verschiedene Kooperationen und für neue Ideen“, sagt Hermann und verweist auf die Teilnahme beim Akkorde-Gitarrenfestival, beim Barhopper-Kneipenfestival und auf die Vernetzung mit den Kulturämtern der Region. „Wir strecken die Fühler aus in alle Richtungen – aber immer unter Beibehaltung unserer Identität.“

Beibehaltung der Identität

Im kommenden Jahr soll dann auch das 70-jährige Bestehen des Jazzclubs – immerhin einer der ältesten in Deutschland – gebührend gefeiert werden. „Eine Idee ist eine Marching Band, die durch die Innenstadt zieht – doch noch ist nichts entschieden“, verrät Peter Windhausen.

Damit das Programm in bewährter Güte und bei möglichst gleichbleibenden Eintrittspreisen weiterlaufen kann, sucht der Jazzclub auch weiterhin Sponsoren.

Interessierte können sich unter info@jazztone.de melden oder einfach bei einem der kommenden Konzerte vorbeischauen.

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