Von Elena Polnau
Bridgeclub: Anspruchsvolles Spiel / Turnier am Sonntag
Von Elena Polnau
Lörrach. Bietboxen, Bridgemate und das zu spielende Board liegen bereit für das Spiel. „Bridge ist wie Schach – nur mit Karten“, beschreibt Roland Katzer, Mitglied des Bridgeclubs Lörrach das Spiel. Ruhig und konzentriert sitzen die Spieler über ihren 13 Karten, dabei werden die Züge gut durchdacht: Jeweils zu viert spielt man an einem Tisch. Die gegenübersitzenden Spieler sind Partner und spielen gegen ihren rechten und linken Nebenmann.
Ziel sei es, dabei so viele Stiche wie möglich zu machen, erklärt Reinhard Möller, Vorsitzender des Bridgeclubs. In der ersten Phase, der Reizung, wird anhand der Bietkarten bestimmt, wie viele Stiche die beiden Partner erzielen müssen.
Viele Spieler sind seit Jahrzehnten dabei
Beim Bridge wird eigentlich nur mit den Karten gesprochen und sich ausgetauscht, so gibt es auch nur leises Geflüster im Raum: „Bridge ist ein ruhiges Spiel – wenn man sich nicht gerade aufregt“, schmunzelt Möller. Nach der Reizung kommt das eigentliche Spiel. Dabei besteht ein Stich aus vier Karten, die nacheinander aufgedeckt werden. Die höchste Karte der ausgespielten Farbe gewinnt den Stich.
Schon beim ersten Zuschauen wird klar: Bridge ist kein einfaches Spiel, das man mal eben vollständig begriffen hat. „Ich spiele bereits seit 30 Jahren Bridge und bin damals durch einen Anfängerkurs dazu gekommen“, erzählt Schriftführerin Lieselotte Grass. „Jedes Spiel ist anders, bei den 52 Spielkarten gibt es Millionen von Möglichkeiten.“ Darum sei es „ein schöner und geselliger Zeitvertreib, bei dem man auch noch sein Gedächtnis anstrengen“ müsse.
Der Vorsitzende fügt hinzu: „Bei mehr als 2000 Regeln ist es auch nicht einfach, das Spiel zu beherrschen, das braucht sehr viel Übung.“ Deshalb sei das Kartenspiel keinesfalls nur für Rentner: „Man muss mit viel Strategie spielen, Glück spielt nur eine kleine Rolle“, sagt die Schriftführerin.
Für das Herbstsemester der Volkshochschulen Weil am Rhein und Lörrach sind Bridgekurse für Anfänger geplant, die auch junge Menschen zum Spielen anregen sollen. Im Club selbst sind die jüngsten, der rund 80 Mitglieder Anfang 40, die älteste Spielerin im Club bringt es auf 93 Jahre. Gespielt wird dreimal in der Woche: montags und donnerstags um 14.30 Uhr sowie dienstags um 19 Uhr.
Eine Lörracher Besonderheit ist, dass jeweils ein Joker zur Verfügung steht. Kommt jemand alleine, kann er mit dem Joker spielen. Der Verein sei der einzige, der das in der Umgebung anbiete, berichtet Möller. Der Lörracher Club hat insgesamt vier Teams in drei Ligen. Während der Turnierabende können jedoch alle Mitglieder zusammen spielen.
Den Verein gibt es seit 1971. Seit 1984 ist er Mitglied im Deutschen Bridgeverband. Am morgigen Sonntag veranstaltet der Club Lörrach von 10.30 bis 18 Uhr ein Freundschaftsturnier im Gemeindehaus in Tumringen. Interessierte sind eingeladen