Der Ausdruck „Gugge“ selbst sei indes nicht eindeutig geklärt: Ein Deutungsversuch lese „Gugge“ als Bezeichnung für eine Papiertüte, die in der Entstehungszeit in der Schweiz gerne als „Larve“ über das Gesicht gezogen wurde, um sich zu verkleiden. Im Schweizerdeutschen stehe der Begriff zudem für alle Arten von Blechblasinstrumenten. Eine Guggemusik könne somit eine Gruppe von Leuten bezeichnet haben, die zusammen musizierten, während sie Gesichtsmasken trugen.
Eine breite Vielfalt der Guggemusik ist alljährlich bei der Lasser-Gugge-Explosion zu erleben, die nicht nur Formationen aus dem In- und Ausland anzieht, sondern auch zehntausende Besucher in die Innenstadt bringt. Da das Musikfestival, das sonst am heutigen Samstag stattgefunden hätte, in diesem Jahr ausfällt, wurde den bereits eingeladenen Formationen angeboten, ihren Auftritt ins Jahr 2022 zu verschieben: „Die meisten Guggemusiken haben bereits zugesagt, bei einigen ist die Teilnahme noch offen“, berichtet Roßkopf im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn darunter seien auch drei Formationen, die sich eigentlich nach der diesjährigen Saison auflösen wollten, nun sei unklar, ob sie im kommenden Jahr nochmal weitermachen.
Gänzlich verzichten müssen die Lörracher übrigens an diesem Wochenende nicht auf die gewohnten Gugge-Klänge: Denn der morgige Open-Air-Gottesdienst an der Bonifatiuskirche wird zumindest von einem Duo aus zwei Guggemusikern umrahmt, die sicher auch über das Gelände hinaus zu hören sein werden.