Frage: Inwiefern?
Im Jahr 2020 bin ich unter Corona-Bedingungen im „Nellie“ aufgetreten. Das war einfach toll, was die Veranstalter sich da mit Live-Stream und Ähnlichem alles überlegt hatten. Überhaupt hat Lörrach mit dem Nellie Nashorn bundesweit einen guten Namen in der Comedy- und Kabarettszene. Viele Kollegen haben zu mir gesagt: Dort musst du unbedingt einmal auftreten.
Frage: Die angespannte Weltlage macht derzeit vielen Menschen zu schaffen. Corona ist noch nicht wirklich vorbei. Im Februar jährt sich der Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Kann man da überhaupt einfach nur lustig sein? Oder vielleicht gerade jetzt?
Man muss es sogar. Es gab immer schon Pandemien, Grippewellen und Ähnliches. Auch Kriege gab es immer schon. Nur ist die Ukraine eben näher als Syrien oder der Jemen. Warum sollten wir es nicht merken, wenn die Leute in der Ukraine bombardiert werden? Uns ging es zu lange gut auf Kosten Anderer. Es gibt den schönen Begriff „Bequemlichkeitsverblödung“, der leider nicht von mir ist, aber die Situation treffend beschreibt. Wenn man nur schon sieht, dass man sich heutzutage alles liefern lassen kann. Früher ließ man sich höchstens die Post und ab und zu eine Pizza liefern. Das greife ich in meinem Programm auf. Natürlich frage ich mich da im Vorfeld auch, ob wir das jetzt brauchen. Meine Antwort lautet ganz klar ja. Wir brauchen Theater, Kino, Musik. Nicht umsonst gibt es in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach wie vor aktive Comedy-Clubs.
Frage: Sie sind auch ein Kenner der Pop-Kultur, von Asterix-Comicalben bis zu Monty Python. Spielt das auch auf der Bühne eine Rolle?
Es stimmt, ich bin natürlich ein Nerd. Mein Faible für Filme, Musik, Fantasy und Ähnliches macht mich aus. Das spielt in meine Programme herein.
Das Gespräch führte Adrian Steineck.
Hennes Bender: Samstag, 20 Uhr, im Nellie Nashorn, Karten an der Abendkasse