Lörrach „Wir sind Kinder einer Erde“

(ib)
Eine schöne Tradition: das Winterkonzert des Kinderchors Lörrach. Foto: Ines Bode

Konzert: Kinder- und Jugendchor in HTG-Aula. Motto „Erdenkinder“.

Lörrach - Wie stark die Einheit von Gesang und Bildung sein kann, verdeutlichte das Winterkonzert des Kinder- und Jugendchores – aufgeführt in der gut besuchten Aula des Hans-Thoma-Gymnasiums.

In der Aufführung ging es nicht nur um reine Interpretation, auch Wissenswertes zum Leben von Kindern in aller Welt war von Bedeutung. Passend dazu lautete das Motto „Erdenkinder“.

Die Leitung lag bei Abélia Nordmann und Andrea Nydegger. Hinzu gesellte sich organisatorisch die Unicef-Gruppe Lörrach, eingefunden hatte sich Christine Langen mit Mitstreitern – Unicef-Kinder sind im Chor dabei. Mahnende Worte richtete Langen an die Gäste: „Weltweit stirbt alle zehn Minuten ein Kind.“ Um die Hilfswerke zu unterstützen, benötige man Gelder, weshalb der Erlös des Konzerts diesem Topf zugute kam.

Chorchefin Kathrin Roether sprach die schöne Tradition der Veranstaltung an und hob darüber hinaus die Kooperationen mit Basel hervor. Diesem Tenor folgte das Repertoire des Konzerts mit dem zarten Intro „Wir sind Kinder einer Erde“. Summend hielt die zahlenmäßig beeindruckende Sängerschar Einzug in den Saal, um – immer noch summend – Aufstellung auf der Bühne zu nehmen. Schon dafür gab es Applaus.

Kräftiger ertönte die Ode von den freien Gedanken, gefolgt vom Gruß „Hallo, willkommen!“ Inhaltlich ging es dann um Kinderarbeit, die zwar rückläufig sei, jedoch viel zu langsam abgeschafft werde. Und es ging um Schulbildung. Erfreulich sei, dass neun von zehn Kinder eingeschult werden. Nicht vergessen wurden Heranwachsende in Flüchtlingsströmen. Wie ein Weckruf stand die Erkenntnis im Raum, dass in diesem Moment Menschen auf der Flucht sind, etwa in Booten auf dem Meer. Dieser Gruppierung galt der Wunsch zu „einer guten Überfahrt“, ihr waren zwei Stücke gewidmet. Ausgewählt wurde ein Kurt Suttner-Song sowie vier Sequenzen der Mozart-Oper um König Idomeneus. Dessen Schiff gerät bekanntlich in einen Sturm. Das Publikum belohnte den Höhepunkt lautstark.

Hier wie an weiterer Stelle vervollkommnete das beherzte wie exzellente Spiel der Leiterinnen an Flügel und Klavier den guten Eindruck.

In der Sparte „bekannt und beliebt“ erklangen Stücke von Bob Dylan und Konstantin Wecker, und das bedächtige Tempo passte trefflich zum besinnlichen Advent. Zum Blickpunkt geriet der Auftritt vor der Bühne, interpretiert wurde „Grenzen“ von Dota. Weiter ging’s mit stimmlich starken Weisen, etwa aus Afrika und den USA – da hatte die Regie den Schauplatz bereits in Dunkelheit getaucht, um den Schein der vielen Kerzen hervor zu heben. „Vielen Dank ihr Leute“, sang der Chor, um den Abschied einzuläuten, dem sich noch einmal tosender Beifall anschloss.

Ehrung

Für zehnjähriges Chorsingen wurden Lena Maria Brackel, Rosa Sandmann und Selina Breinig geehrt.

Sie bekamen die Urkunde der Deutschen Chorjugend aus den Händen von Doris Ludin und Nancy Bullerjahn vom Obermarkgräfler Sängerbund.

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