Die Narrengilde Lörrach feiert ihr „80-Jähriges“. Zum Geburtstag gastiert die Kölner Band „Brings“ am kommenden Samstag, 11. Juni, um 20 Uhr im Burghof. Gerd Lustig sprach im Vorfeld mit Stephan Brings, einem der musikalischen Köpfe aus dem Quintett der Kölner-Rockband, die gerade selbst ihre „Silberhochzeit“, sprich: ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert hat.

Herr Brings, Sie kommen gerade von einem Auftritt vor 50 000 Besuchern im Rhein-Energie-Stadion in Köln anlässlich des „25-Jährigen“ der Band. Wie ist das nach einem solchen Mega-Event jetzt in einer vergleichsweise kleinen Halle wie dem Burghof zu spielen?

Ach, kein Problem. Kleine Hallen, das ist ja eigentlich unser täglich Brot. In einem vollen Stadion zu spielen, das ist der Ausreißer.   

Also freut Ihr Euch auf Lörrach?
Aber klar doch. Wir werden hier für die Narrengilde, mit denen wir bisher einen wirklich netten Kontakt hatten, alles geben. Wir spielen bereits am Freitagabend irgendwo auf der Anreise bei einer Party, etwa ne dreiviertel Stunde. Und so reisen wir am Samstag bereits ziemlich zeitig an und haben noch ein bissl Zeit, die Stadt anzuschauen, um uns ein wenig darauf einzustimmen.  

Narrengilde,  Alemannische Fasnacht – schon mal davor was davon gehört?

Gehört schon – kennen nicht. Aber das ist ja letztlich kein Problem. In Freiburg waren wir früher schon mal, auch in Winterthur. Das wird schon klappen in Lörrach, da bin ich sehr zuversichtlich.  

Woher kommt diese Zuversicht?

Nun, wir spielen ja schon länger zusammen - mein Bruder Peter und ich sogar schon länger als 25 Jahre. Da kennst Du Dich aus, machst Deine Erfahrungen. Also, keine Sorge, das kriegen wir hier schon hin. Bislang haben wir noch jede Halle gerockt.  

Und was darf man jetzt im Burghof erwarten?

Vom Programm her wird’s so ähnlich sein wie bei unserem Jubiläumskonzert – nur halt ohne die Special Guests an diesem Abend. Alles in allem also mindestens zweieinhalb Stunden Musik. Das verspreche ich.

Und sonst?

Na ja, eine kleine Lektion in Sachen Kölsch wird’s schon geben. Das muss sein. Wir sind ja schließlich eingefleischte Kölner. Im Gegenzug hoffen wir natürlich auch, ein bisschen Alemannisch zu lernen – wenn das überhaupt für uns geht.
 
Wirklich?

Aber klar, wir lieben den interaktiven Kontakt mit dem Publikum. Das hat bislang immer geklappt.  

Und obwohl ihr viel im Karneval spielt, wird es jetzt kurz vor Sommerbeginn eine richtige Sause?

Davon kannste ausgehen. Und nur zur Erinnerung: Früher hatten wir mit dem Karneval nichts, aber auch rein gar nix am Hut. Wir waren schon zehn Jahre anderweitig unterwegs bevor wir das erste Mal im Karneval gespielt haben. Doch dann haben wir gemerkt, dass der Karneval den Leuten in unserer Region wichtig ist. Wir haben inzwischen Frieden geschlossen mit dem Karneval. Irgendwie wollte der Karneval uns – jetzt lieben wir das ganze Ambiente drumherum.   

Habt Ihr einen Lieblingssong?

Na ja, weiß nicht. „Superjeilezick“, das ist der Song den alle hören wollen – müssen. Mir persönlich ist der Song „Kölsche Jung“ ans Herz gewachsen. Oder auch „Polka, Polka“. Das ist neuerdings das Highlight bei unseren Auftritten.   

Und wenn im Burghof keiner mitsingt, weil möglicherweise niemand den Text kennt?

Kein Problem, wir sind ja eine eingespielte Band, wissen wie der Hase beim Live-Auftritt läuft. Unsere Hits sind nicht alles. Wir holen die Leute da ab, wo sie sind. Wir spielen ja auch Rockmusik. Nun, aber ein paar Lieder von uns wird ja der eine oder andere schon kennen. Ein bisschen werden die sich ja auf uns einlassen – oder? Dann wird’s ein superjeiler Abend und eine superjeile Zick – versprochen.
 
Und, die Brings? Gerade habt Ihr einen Vertrag unterschrieben, wonach Ihr zum 30-jährigen Bandbestehen wieder im Rhein-Energie-Stadion spielt? Das heißt, die Brings wird es noch lange geben?

Das hoffe ich doch sehr. Schau mal, jetzt zum 25-Jährigen, da haben wir uns die Macher von den Bläck Föss eingeladen. Die sind schon 72 und 74. Das war einfach superjeil. Die haben die Menschen echt abheben lassen, so ähnlich wie damals die Beatles in Liverpool. Das sind echte Vorbilder für uns. Das möchten wir auch. Ich kann mir vorstellen, dass wir in unserem Job alt werden. Solange die Knochen natürlich mitmachen.  

Karten für den Auftritt am kommenden Samstag, 20 Uhr, gibt es im Vorverkauf in  unserer Geschäftsstelle sowie  auch an der Abendkasse im Burghof