Eine Vollzeitstelle sowie zwei Mini-Jobber sind von der Gastronomie-Schließung betroffen. Die Herausforderung: Dieser Bereich muss sich finanziell selbst tragen. Mit Stundenabbau und Resturlaub wird das derzeit gemangt, was aber keine Dauerlösung ist. Verträge mit Zulieferbetrieben oder Putzfirmen müssen abgeklärt werden. Viel Bürokratie für Dengl. Natürlich denke man jetzt daran, Aufgaben wie lang geplante Renovierungsarbeiten in Angriff zu nehmen. „Doch wer weiß, wie lange man noch an die Materialien herankommt? Derzeit ist alles spekulativ“, konstatiert er.
„Wir hoffen darauf, im September wieder starten zu können“
Auch die Planungen im Kulturbereich beruhen auf unsicheren Größen. „Wir hoffen darauf, im September wieder starten zu können“. Große Zuversicht herrscht über dieses Datum indes nicht. Zwei volle Stellen sowie ein 450 Euro-Job in der Technik und ein Azubi sind betroffen. Dengl denkt auch über Kurzarbeit nach. „Das ist derzeit eine große Rechnerei“.
Als gefördertes Kulturhaus sei man glücklicherweise in einer besseren Situation als all die privatwirtschaftlichen Betriebe. 50 Prozent der Kosten sind als Fördermittel vom Land für das erste halbe Jahr zugesagt. Das hilft zur Überbrückung. „Wie es dann weitergeht, wird man sehen“, sagt Dengl. Er ist sich sicher: „Wir werden nicht aufgeben, sondern schauen, dass wir durch diese Krise durchkommen.“
Kostenlose Kulturangebote bedeutend für die Zukunft
Gerade als soziokulturelles Kulturhaus, das vielen Interessensgruppen Heimat sei, tut ihm die aktuelle Schließung sehr weh. Indes erlebt er auch viel Solidarität. Er hofft darauf, dass die Wertschätzung für Orte wie das Nellie nach der Krise steigen wird, dass den Menschen bewusst werde, wie wichtig gesamtgesellschaftlich gesehen solche Zentren sind.
Auch wenn Dengl selbst ein unerschütterlicher Optimist ist: Er rechnet damit, dass es wirtschaftlich gesehen nach Corona den meisten Menschen schlechter gehen wird. Gerade daher sieht er kostenlose Kulturangebote als umso bedeutender für die Zukunft an. „Wir möchten auch dann für alle da sein.“
Froh ist er über Zeichen der Solidarität. Wenn sich beispielsweise Künstler melden und live-Streams anbieten, werde das auf der Homepage verlinkt, „damit die Kultur nicht ganz untergeht.“