Lörrach Wohnen und Sport in einem Quartier

(bk/ov)
Tennis, Fußball, Wohnen: Der Ansatz der Stadt bringt im Gebiet Neumatt-Brunnwasser beides unter einen Hut. Foto: zVg/Stadt Lörrach

Sportstättenkonzept: Im Gebiet Neumatt-Brunnwasser wird Wohnen und Sport in Einklang gebracht.

Lörrach - Die Vorsitzenden von TC Haagen, TC Lörrach und SC Haagen begrüßen das von der Verwaltung vorgeschlagene Szenario für das Gebiet Neumatt-Brunnwasser, wo Wohn- und Freizeitflächen in nachbarschaftlichem Miteinander in Einklang gebracht werden sollen.

„Voraussetzung für den städtebaulichen Planungswettbewerb Neumatt-Brunnwasser ist die Balance zwischen Wohnen, Sport und Erholung in Haagen und Hauingen“, betont die Stadt in einer gestrigen Mitteilung.

Die Ausgangslage

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt war der Wunsch des TC Lörrach, seine Sportstätte vom Rande des Grütt ins nördliche Stadtgebiet zu verlagern. Diesem Ansatz will das Sportstättenkonzept gerecht werden.

Bei einem Treffen im September haben sich Vertreter aus Verwaltung, Politik sowie Fußball- und Tennisvereinen über die aktuellen Entwicklungen und Bedarfe ausgetauscht. Ziel war eine Bestandsaufnahme der aktuellen Vereinsentwicklung in den Sportarten Fußball und Tennis in Lörrach sowie deren zukünftigen Bedarfe.

Begleitet wurden die Gespräche durch das sportwissenschaftliche Institut ikps. Es legte Bedarfsberechnungen und Sportstättenanalysen aller Fußball- und Tennisvereine aus Lörrach vor.

Der Entwurf der Verwaltung schlägt eine Brücke zwischen den Interessen der einzelnen Vereine und des gesamtstädtischen Bedürfnisses nach Wohnraum.

Das angedachte Szenario

Die Verwaltung schlägt laut ihrer Mitteilung einen minimalen Eingriff vor: der TC Lörrach soll nach Haagen umsiedeln und die Sportstätten des SC Haagen (Fußball) bleiben am Standort.

„Dabei bleiben die Vereinsinteressen gewahrt und gleichzeitig kann in dem Gebiet eine ausgewogene Wohnbebauung erreicht werden“, so die Kommune. Die Investitionskosten für die Stadt bleiben mit Blick auf das Umgestaltungsvolumen vergleichsweise gering, da alle anderen Vereine an ihren Standorten mit ihren Spielstätten bleiben.

Das Planungsszenario soll nach den Rückmeldungen der Vereine in den städtebaulichen Planungswettbewerb für das Gebiet Neumatt-Brunnwasser einfließen. Auch werden Fragestellungen nach Abwasserkanälen, detaillierten Grundstücksverhältnissen und Zufahrten untersucht und Fachgutachten beauftragt, etwa zum Lärmschutz.

Vor dem städtebaulichen Wettbewerb werden die Anwohner beteiligt. „Das Sportstättenentwicklungskonzept Neumatt-Brunnwasser ist vielschichtig und die zentrale Grundlage für die Wohnbebauung. Im guten Dialog sind wir mit den Vereinen einen großen Schritt vorwärts gekommen“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz zum Ergebnis.

Erste Reaktion der Vereine

Diese Einschätzung teilten auf Anfrage unserer Zeitung die Vereinsvorsitzenden Michael Winzer (TC Haagen), Bernd Martin (TC Lörrach) und Jörg Müller (SC Haagen). Das Szenario sei zwar noch vereinsintern zu besprechen. Er persönlich bewerte es aber positiv, sagte Winzer. Es entspreche dem, was der Verein im Grundsatz angedacht habe.

Ähnlich sieht es Martin: „Der TC Lörrach würde das annehmen.“ Er gehe davon aus, dass „die TCL-Mitglieder bei einem Umzug nicht tief in die Tasche greifen müssen“. Die Anlage von Tennisplätzen sei zuschussfähig, unterdessen müsse noch geprüft werden, ob das Vereinsheim des TC Haagen für beide Clubs ausreiche, oder gegebenenfalls erweitert werden müsste. Martin betonte, dass die Stadt mit dem rund 11 000 Quadratmeter großen, frei werdenden TCL-Gelände „wertvolle Flächen von hohem Nutzen“ erhalte. Das Areal war bereits im Gespräch für Wohnbebauung.

Das derzeitige Vereinsheim des TC Haagen eigne sich kaum für die gleichzeitige Nutzung durch zwei Vereine, sagte Winzer. Nachgedacht werden könne etwa über einen Gebäudeausbau und eine Kooperation der beiden Clubs. Aber auch eine Übernahme der TCL-Mitglieder durch den TC Haagen sei theoretisch denkbar, ebenso eine Fusion beider Clubs zu einem neuen Verein – „Letzteres halte ich aber für schwierig“, so Winzer, der sich dennoch zuversichtlich zeigte, eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Müller ist erfreut, dass die Stadt den Vorschlag des SC Haagen aufgegriffen habe. Für eine moderate Verkleinerung habe er angesichts der Verdichtungsnotwendigkeit und Wohnungsnot in Lörrach Verständnis. Dass der SC Haagen am Standort bleiben könne, sei für den Verein „überlebenswichtig“.

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