Lörrach Wohngebiet wird abgelehnt

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Auf dieser Streuobstwiese oberhalb Tumringens ist das Wohnquartier „Tumringen Nord“ geplant. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Stadtentwicklung: IG Tumringen Nord wehrt sich gegen Pläne

Lörrach - Die IG Tumringen Nord will das gleichnamige Baugebiet oberhalb des alten Tumringer Dorfkerns verhindern, weil sie Gefahren bei Starkregen und unzumutbare Verkehrsbelastungen befürchten. Am Freitag trafen sich Vertreter der Bürgerinitiative mit Stadtrat Hubert Bernnat.

Oberhalb des alten Dorfkerns sind auf einer Streuobstwiese 18 Doppelhaushälften und einem Mehrfamilienhaus geplant. Die IG Tumringen Nord war von Anfang an dagegen. Vor einem Monat traf sich die Bürgerinitiative mit dem Tumringer Stadtrat Thomas Denzer (Freie Wähler), jetzt mit Hubert Bernnat (SPD).

Ursula Ernst, Monika Greiner, Nicole Calnan und ihre Mitstreiter wollten wissen, warum überhaupt in Tumringen gebaut werden müsse: Die wenigen Häuser würden die Wohnungsnot in Lörrach nicht beheben. Man brauche doch eher Zwei- und Dreizimmerwohnungen als Einfamilienhäuser, meinten sie. Der Investor habe Grundstücksbesitzer unter Druck gesetzt, hieß es.

Als Zuzugsgebiet brauche Lörrach bis zum Jahr 2025 rund 2500 Wohnungen, erwiderte Bernnat. Da sei jedes kleine Baugebiet und jedes Grundstück wichtig, das man im Zuge der Innenverdichtung bebauen könne. Kleinere und preisgünstige Wohnungen seien in Brombach im Bühl III und in der Nordstadt geplant. Beim Wohnungsbau brauche man die Wohnbau Lörrach genauso wie private Investoren, sagte er. Die Firma „Heuer & Heuer“ sei in diesem Fall auf die Stadt zugekommen.

Nach diesem Blick auf die Gesamtstadt wollte Bernnat jedoch über die Sorgen der Tumringer Bürger diskutieren. Nach dem Starkregen mit Hochwasser vom 16. Juli war den Bürgern der Hochwasserschutz besonders wichtig. Sie verwiesen auf die Geologie des Tüllinger Bergs mit wasserundurchlässigen Lehmschichten, die Hochwassergefahren und Hangrutschungen nach Starkregen begünstigten.

Beim jüngsten Hochwasser sei der alte Dorfkern durch das Gebüsch am Hang weitgehend geschützt worden, schilderten sie. Dort wo es Maisäcker gebe, sei das Wasser jedoch ungehindert hinunter in die Luckestraße, in den Wittlinger Weg und die Freiburger Straße geschossen.

Würde nun der Hang oberhalb des Dorfkerns bebaut und versiegelt, würde ihrer Meinung nach dadurch die Hochwassergefahr in Tumringen steigen. „Wie wird uns die Stadt schützen?“, fragte Monika Greiner. Hubert Bernnat berichtete, dass der Eigenbetrieb Abwasser aktuell seine Hochwasserkarten und den Hochwasserschutz überarbeite.

Bis 2022 soll ein neues Handlungskonzept „Starkregen“ vorgelegt werden.

Hubert Bernnat versicherte den Anwesenden, er nehme ihre Sorgen ernst. Nach dem jüngsten Starkregen müsse man das geplante Baugebiet Tumringen Nord nochmals neu bewerten.

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