Im Januar, wenn der Weihnachtszirkus vorbei ist, werde die gesamte Familie ins Winterquartier gehen, so die junge Artistin. Dann stehen die Wohnwagen still, und die Zirkusleute gönnen sich eine Auszeit in ihren Häusern. In dieser Zeit feiere man auch viele Geburtstage und Hochzeitsfeste, die meistens drei Tage dauern, mit hunderten von Gästen, sagt sie.
Wenn sie die Manege betritt, verspürt die Artistin bis heute Lampenfieber. „Wenn man das nicht mehr hätte, das Lampenfieber, dann sollte man es nicht mehr machen“, sagt Sarah Hein. Am stärksten spüre sie das Adrenalin bei den „Abfallern“, wenn sie sich nur von den Tüchern gehalten, in die Tiefe fallen lasse. Doch auch der Wunsch, ihr Publikum zu faszinieren, zu begeistern, treibt ihren Puls in die Höhe. „Die Musik muss stimmen, meine Nummer muss stimmen, die Choreografie und meine Ausstrahlung sowieso“, beschreibt sie diese Momente. Auf die Frage, ob sie bei ihrem Auftritt hoch unter der Zeltkuppel Angst habe, sagt sie nach kurzem Zögern: „Angst nicht, aber Respekt.“