Bohnert studierte zunächst Bildhauerei an der Staatlichen Kunsthandwerkschule in Bonndorf. Später lernte er in der Kunstgewerbeschule Basel Aktzeichnen und Anatomie. In dieser Phase wächst sein Interesse für die Gestaltung des Kreatürlichen. Der Künstler liebte Tiere, davon zeugen drei Kreidezeichnungen in der Ausstellung. Auf Reisen war er stets mit Block und Klappstuhl in der Natur unterwegs, warf Skizzen von Ziegen, Kühen, Vögeln aufs Blatt, reduziert auf das Wesentliche und dennoch die Psyche, Würde und Bedeutung des Tieres erfassend, erinnert sich sein Sohn.
Bohnerts zentrale Leidenschaft war indes die Skulptur und Plastik, oft mit symbolischem Charakter. Hier entwickelte sich sein Werk vom Figürlichen hin zum Abstrakten. Dabei bewegte er sich in der Tradition der Klassischen Moderne. All seinen zuweilen recht herben Holz-Arbeiten sieht man das gelernte Handwerk als Drechsler an, in der Art der haptischen Bearbeitung des Holzes beispielsweise.
In seinen grafischen Arbeiten bleibt er weitgehend figurativ. Viele seiner Drucke und Zeichnungen stecken voll existenzieller Ursprünglichkeit. Seine bemerkenswerten Farbholzschnitte tragen zuweilen dionysische Züge, wirken in ihrer Farbigkeit, ihrem erdigen Grundton archaisch, zeigen mythologische, antikisierende Szenen. Dabei ist sein Stil unverwechselbar. Zeit für die Wiederentdeckung eines zu Unrecht vergessenen Künstlers.