Aktien verstärkt gefragt
Da der Wert des Geldes auf dem klassischen Sparkonto durch die Inflation sinkt, werden Aktien & Co. immer beliebter. Hier gibt es bei der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden einen erhöhten Beratungsbedarf auf Seiten der Kunden. Deren Nachfrage nach bilanzneutralen Anlageprodukten liegt mit einem Nettomittelzufluss von rund 87,7 Millionen Euro über dem Vorjahreswert, heißt es.
„Wir merken ganz stark, dass die Aktienfonds an Bedeutung gewonnen haben“, erklärt Vorstandsmitglied Christian Eschbach. Speziell nachhaltige Anlagen finden hier Zuspruch.
Vor allem die verpflichtende Bezuschussung durch den Arbeitgeber bei der betrieblichen Altersvorsorge sorgt auch in diesem Segment für steigende Zahlen. Im vergangenen Jahr wurden im Versicherungsgeschäft Vorsorge- Verträge in Höhe von 35,5 Millionen Euro abgeschlossen. Neben Altersvorsorgeverträgen wurden auch Geldanlagen aus Renditegründen bei Versicherungen in einer Größenordnung von 13,5 Millionen Euro getätigt.
Immobilien werden teurer
Beim Immobiliengeschäft konnte die Sparkasse insgesamt 59 Objekte mit einem Volumen von 26,3 Millionen Euro vermitteln. Die Nachfrage nach Immobilien sei weiterhin sehr hoch. Sparkassen-Immo-Experte Markus Mayer bemerkt, dass in Steinen oder auch Kandern die Preise für den Geschossbau deutlicher steigen als in Lörrach, wo schon ein hohes Preisniveau vorliege. Damit gebe es zum Umland nicht mehr so hohe Differenzen (Bericht folgt).
Lörrach (mcf). Nicht nur das Handwerk leidet unter einem Fachkräftemangel, auch die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden sucht nach jungen qualifizierten Kräften. „Wir haben mit Engpässen auf dem Markt zu kämpfen“, erklärte die Vorstandsspitze beim Bilanzgespräch am Freitag. „Die Demografie trifft uns hier.“ Weiterhin werde auf schlanke Strukturen geachtet. „Aber wegen steigender Anforderungen brauchen wir hoch qualifiziertes Personal.“
Aktuell liegt die Zahl der Stellen bei 299. 32 Auszubildende sind bei der Lörracher Sparkasse tätig, für dieses Jahr sollen 13 neu eingestellt werden.
Klar ist laut Vorstandschef Rainer Liebenow, dass keine Filialen mit Personal in diesem Jahr geschlossen werden sollen. Auf dem Prüfstand steht hingegen die Anzahl der Geldautomaten.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung beläuft sich mit 23 Millionen Euro bei der Sparkasse im Jahr 2021 auf 0,7 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS). Das Ergebnis liegt damit um 0,05 Prozent der DBS unter dem Wert des Vorjahrs. Das Zinsergebnis (41,9 Millionen Überschuss) hat sich rückläufig entwickelt. Die Personal- und Sachkosten in Prozent der DBS gingen leicht zurück, in absoluten Zahlen (27,3 Millionen) war dagegen eine Steigerung zu verzeichnen. Mit dem Ergebnis liegt die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden weiter über dem Durchschnitt der baden-württembergischen Sparkassen. Die Ertragslage kommt laut den Lörracher Verantwortlichen in diesem Jahr und den folgenden Jahren weiter unter Druck. Die Bilanzsumme 2021 steigt auf 3268 Millionen Euro (plus 7,2 Prozent).