Lörrach „Zündkerze“ machen Schluss

Die Oberbadische
Das Duo „Basso Dobble“ aus Hauingen und Haagen glänzte via Schnitzelbangg mit viel Lokalkolorit. Fotos: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Fasnacht: „Komedi“ wird auch im nächsten Jahr fortgeführt / Ä Hämpfele Schnitzelbängg vom Fynschte

„Komedi“: Allein dieser etwas eigenwillig anmutende Name suggeriert, dass es sich hier um eine etwas andere Fasnachtsveranstaltung handelt. So kam es dann auch im vollbesetzten Gemeindesaal von St. Fridolin in Stetten. Und das war gewollt so, und es war gut so – echt gut.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Keine Frage: Joachim Gottschalk und seine als Schnitzelbangg ins Leben gerufene muntere Truppe der „Zündkerze“ hatten bei der nunmehr vierten Auflage wieder ein fasnächtliches Potpourri auf die Beine gestellt, das sich wahrlich sehen lassen konnte. Unter dem Motto „Ä Hämpfele Schnitzelbängg vom Fynschte“ zauberten die Akteure einen wunderbaren und unterhaltsamen Abend auf die Bühne und in den Saal.

Die Ironie und den Spott auf den Lippen, den teils schwarzen Humor und die Frotzelei im Sinn, dabei aber stets den Schalk im Nacken sowie den Klamauk deftig gewürzt unters Volks gebracht: So verging die knapp vierstündige „Komedi“-Sitzung, die immer mal wieder durch flotte Musik des Duos Dieter & Sabrina sowie Conférencier Marc Philipp aufgelockert wurde, beinahe wie im Flug. Am Ende wurde es sogar ein wenig sentimental. Joachim Gottschalk verkündete nämlich das Ende der vor 20 Jahren gegründeten Schnitzelbangg-Formation „Zündkerze“.

„Es war eine schöne Zeit, und es hat stets Spaß gemacht, eine bunte Vielfalt an Geschehnissen zu glossieren“, erklärte er. Und sodann hatte er trotz des „Zündkerze“-Aus’ eine versöhnliche und viel beklatschte Nachricht parat: „Mit unserer Komedi geht es auch im Nächsten Jahr weiter.“

Und was dann 2021 in jedem Fall weitergeführt wird, ist der Benefizgedanke bei der närrischen Veranstaltung. „Das war und ist uns sehr wichtig“, machte Gottschalk deutlich. So ging der Erlös im vergangenen Jahr an den Kindergarten St. Anna sowie an die Dieter Kaltenbach-Stiftung, um Kindern die Teilnahme an dem Ferienprogramm zu ermöglichen. „Auch in diesem Jahr wollen wir wieder eine effektive Kinderarbeit mit unserem Erlös bedenken“, so Gottschalk.

Ansonsten aber waren bei der jüngsten „Komedi“-Auflage die Zeichen auf köstliche Unterhaltung gestellt – von Beginn an. Da blieb im Saal kein Auge trocken. Während vielfach städtisches Geschehen und auch Missstände aufs närrische Korn via Schnitzelbankreimen und entsprechenden Helgen genommen wurden, wurde auch reichlich Spott über die Nachbarn aus Weil am Rhein ausgeschüttet. Ob das Hagen/Hauinger Duo „Basso Dobble“ oder die Basler „d’Schnapsbagge“ und „Spitzbueb“ sowie die „Letschde vo Röttle“: Die „Wiiler“ bekamen mächtig ihr Fett ab. Doch aufgepasst: Da gab es diesmal auch eine Gruppe aus Weil am Rhein selbst, die als „Riisneegel“ verbal gekonnt so manchen großen Nagel reinhauten. Wurde doch da beim Thema Computerstimme und der allseits bekannten Helferin „Alexa“ süffisant in die Gegenrichtung gefrotzelt. Nachdem einer des Trios entnervt ausgerufen hatte „Fahr zur Hölle“, antworte „Alexa“ prompt: „Die Route nach Lörrach ist berechnet.

Als „dr Pierro“ kalauerte sich ein Lörracher Urgestein als singender „Bänggler“ über die Runden. Und letztlich liefen die hinlänglich bekannten Basler „D´Gryysel“ bissig, satirisch und äußerst unterhaltsam zur Höchstform auf.

Und da stand auch die „Giftspritzi“ in nichts nach und versprühte seine prall gefüllten und mit Spott durchtränkten Kanülen ins närrische Auditorium.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading