Lörrach Zum Gedenken an unsere Toten

Die Oberbadische
Torsten Meyer harmonierte besten mit dem Klang des Motettenchors Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Konzert: Motettenchor Lörrach sang beeindruckende Werke.

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Der Motettenchor Lörrach setzte einen krönenden Abschluss zum Totensonntag. In der katholischen Kirche St. Fridolin brachten die Sänger unter der Leitung von Stephan Böllhoff Werke des französischen Komponisten Gabriel Fauré zu Gehör. Michael Donkel an der Orgel ergänzte mit Werken von Louis Vierne.

Das „Cantique de Jean Racine“, op. 11, von Fauré ist ein sehr ruhiges und stimmungsvolles Werk. Der französische Text beruht auf einer Nachdichtung von Jean Racine aus dem 17. Jahrhundert. Vertont hat Fauré das Stück als 20-jähriger Student für einen Wettbewerb, den er damit auch gewann. Thematisch befasst sich die Komposition mit der Bitte um göttliche Gnade und die Vertreibung der Hölle.

Als Hauptwerk des Konzerts stand das Requiem, op. 48, von Gabriel Fauré in der Orgelfassung auf dem Programm. Der Komponist verstand es meisterlich, den traditionellen lateinischen Text durch die Musik zu überhöhen. Selten ist eine Verbindung von Text und Musik so perfekt gelungen wie in diesem Werk. Möglicherweise liegt das daran, dass Fauré dieses Werk aus purem Eigenantrieb komponiert hat. Es gab weder einen Auftrag noch einen konkreten Anlass, diese Totenmesse zu schreiben. Allerdings hatten der Tod seines Vaters und seiner Mutter, die sich in der Zeit der Komposition ereigneten, bestimmt eine Auswirkung.

Wunderbare Harmonie

Das Requiem ist für Sopran- und Bariton-Solisten, vier- bis sechsstimmigen Chor und Orchester geschrieben. Der Chor hatte Torsten Meyer (Bariton) und Chloe Robbins (Sopran) als Solisten gewonnen. Mit seinem weichen Bariton harmonierte Meyer ganz hervorragend mit der Gesangskultur des Motettenchores. Wie überhaupt die Klangkultur des Chores eine tragende Säule des gesamten Konzertes war.

Stephan Böllhoff versteht es, die Sänger zu einem einheitlichen Klang zu formen. So gerieten die Klagen der Vergänglichkeit und die Hoffnung der Erlösung zu einem sehr eindrucksvollen Kunstereignis.

Die Australierin Chloe Robbins studiert noch an der Musikhochschule Freiburg. Sie verfügt trotz ihrer Jugend über einen glockenklaren Sopran, mit dem sie das „Pie Jesu“ hervorragend sang. Das Requiem endet mit dem Satz „In Paradisum“, gewissermaßen als Ausblick auf die endgültige Erlösung.

Zwischen den beiden Werken von Fauré spielte Michael Donkel an der Orgel drei Sätze aus „Pièces de fantaisie“, op. 51, von Louis Vierne. Das „Prelude“ und „Requiem aeternam“ kommen sehr ruhig und im Piano daher. Die Musik deutet bereits auf das noch folgende Requiem hin. Aber auch schon bei dem Orgelstück gibt es den Ausblick durch das geöffnete Himmelstor. In „Marche nuptiale“ erstrahlt nach anfänglichen Dissonanzen der Schluss in dreifachem Fortissimo.

Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Dies trug erheblich zu einer guten Akustik bei, denn der große Nachhall wurde durch die vielen Menschen geschluckt. Eine gute Textverständlichkeit war dadurch gesichert.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading