Lörrach Zunftabend? Vielleicht, aber anders

Guido Neidinger
Einen Zunftabend wie in diesem Jahr wird es 2021 nicht geben. Foto: Kristoff Meller

Fasnacht: Entscheidung fällt Mitte August / Glattacker „Den Elften Elften werden wir machen“

Lörrach - Die Corona-Pandemie wirbelt unser Leben derzeit kräftig durcheinander. Das gilt auch für die Lörracher Fasnacht. Ob es im nächsten Jahr Zunftabende geben wird, steht noch in den Sternen.

Oberzunftmeister Andreas Glattacker müsste es eigentlich wissen. Aber auch er kann – angesprochen auf die Zunftabende 2021 – nur mit den Achseln zucken. Eine Entscheidung wollen die Aktiven noch vor der verschobenen Generalversammlung am 13. August fällen.

Fest steht für Glattacker indes, dass der traditionelle fasnächtliche Aufgalopp – Corona hin, Corona her – stattfinden wird. „Den Elften Elften werden wir machen“, versicherte der Ozume im Gespräch mit unserer Zeitung. Allerdings sei dies in Corona-Zeiten im angestammten Saal des Brauhauses Lasser nicht möglich. Als denkbare Alternative stellte Glattacker die Alte Halle in Haagen in den Raum.

Ob dort dann auch die Zunftabende ab Mitte Februar über die Bühne gehen können ist die Frage. Beantwortet werden muss diese jedoch bald. Denn: „Ende August müssen wir mit der Programmentwicklung beginnen. Das ist ein immenser Aufwand“, erläuterte der Ozume. Und dieser lohne sich nur, wenn man auch davon ausgehen könne, dass Zunftabende stattfinden.

Wenn überhaupt, dann wird es nach Glattackers Übgerlegungen aber ein alternativer Zunftabend sein – zum Beispiel mit lockerer Theaterbestuhlung oder mit einer maximal zur Hälfte gefüllten Halle. Gebucht habe man die Halle schon einmal für drei Wochen und für zehn Veranstaltungen, versicherte Glattacker, um sofort einzuschränken. „Nicht gebucht, sondern vorgemerkt“ habe man die Termine.

Keine Chance sieht der Chef der Zunftmeister allerdings bereits jetzt für den traditionellen fasnächtlichen Seniorennachmittag. 250 Gäste, alle in der Risikogruppe, seien nicht vorstellbar.

Im Klaren ist sich Glattacker, dass Zunftabende, sofern es sie gibt, im nächsten Jahr nicht wirtschaftlich sein werden. Die Eintrittspreise könne man nicht so stark erhöhen, dass ein Ausgleich möglich sei. Wichtig ist der Zunft lediglich, „dass es kein Drauflegegeschäft wird. „Wir wollen für Lörrach einen Kulturbeitrag leisten“, betonte Glattacker.

Allerdings ist er sich nicht sicher, ob die Zeit bereits reif ist für einen Zunftabend. Corona werde das alles überschattende Thema bleiben, an dem man auch im Programm nicht vorbei komme. Und da stellt sich für Glattacker die Frage: „Können die Leute bereits darüber lachen?“ Eine weitere Frage ist, ob die treuen Besucher in Corona-Zeiten zum Zunftabend kommen würden. Verständnis habe er, „wenn jemand davon Abstand nimmt, bis es einen Impfstoff gibt“.

Losgelöst ob Zunftabend „ja“ oder „nein“ ist Glattacker wichtig, „dass die Kulturszene wieder auf die Beine kommt und damit die Leute, die davon leben“.

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