Drei junge Künstlerinnen mit einigen ihrer Werke im Hintergrund: (von links) Somaye Parsa, Najibah Mohsini und Zainab Noori Foto: Alexandra Günzschel
Mit der Eröffnung der Ausstellung „Wir lernen fliegen“ im Hebelsaal des Dreiländermuseums ist die Schubert-Durand-Stiftung in das 20. Jahr ihres Bestehens gestartet.
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Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aus- und Weiterbildung von Mädchen und Frauen aus dem islamischen Kulturkreis zu fördern. Die ausgestellten Bilder und Zeichnungen zeugen von den Bedrückungen und Ängsten der jungen Künstlerinnen, aber auch von ihren Wünschen und Träumen.
Farbenfroh, manchmal fast rauschhaft, kommt die Ausstellung daher. Viel Himmel ist da zu sehen. Auch Schmetterlinge sind ein gern gewähltes Motiv, insbesondere bei den Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren, die von den Künstlerinnen Cerstin Thiemann und Beate Fahrnländer angeleitet wurden. Davon gut zu unterscheiden sind die Werke der 16- bis 22-jährigen Künstlerinnen und Künstler; auch vier junge Männer haben sich beteiligt. Ein abstraktes Bild trägt den Titel „Meinungsfreiheit“, einige Zeichnungen thematisieren die Unterdrückung verschleierter Frauen. Der Wunsch nach Selbstermächtigung, nach Leben und Freiheit spricht aus vielen der Werke.
Menschen im Mittelpunkt
Bei der Ausstellung handelt sich um den Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen zum 20-jährigen Bestehen der Schubert-Durand-Stiftung. Als nächstes wird zum Weltfrauentag am Samstag, 8. März, ein Film gezeigt.
Das herausragende Engagement der Stiftung wurde zur Eröffnung am Donnerstag von der Stadt gewürdigt. Ilona Oswald, Leiterin des Fachbereichs Jugend, überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters und lobte die wunderschöne Ausstellung. „Nicht Verdienste, sondern Menschen, stehen bei der Stiftung im Mittelpunkt“, sagte sie und nannte zahlreiche Beispiele für das außergewöhnliche Engagement der Stiftung wie die Sprachförderung sowie die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen. Es sei Hoffnung und Mut, der aus den berührenden Bildern spreche, schilderte Oswald ihren Eindruck. Die Stiftung hob sie als eine für die Stadt bedeutsame Einrichtung hervor.
Von einer wichtigen gesellschaftlichen Arbeit der Stiftung, sprach auch Museumsleiter Jan Merk in seiner Begrüßungsrede. Heutzutage sei diese Arbeit beinahe noch wichtiger als in der Anfangszeit, betonte er. Er zollte der Stiftung hohen Respekt und hob sie als Bereicherung für Lörrach hervor. Merk dankte auch den jungen Künstlerinnen und Künstlern, die ihre mitunter schlimmen Erfahrungen in ihre Gemälde hätten mit einfließen lassen.
Hintergrund der Ausstellung
„Wir wollen Einblicke geben, in die vielfältige Arbeit von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis, die in der Region leben“, ergänzte Stiftungsgründerin Gudrun Schubert. Eigentlich sei nur eine Ausstellung mit Bildern von Kindern geplant gewesen, erklärte sie weiter. Doch dann wollten sich auch einige Jugendliche und junge Erwachsene beteiligen. Dieser Wunsch wurde ihnen nicht verwehrt.
Stiftungsgründerin Gudrun Schubert erhielt für ihr Engagement von der Stadt einen Blumenstrauß. Foto: Alexandra Günzschel
Der Titel der Ausstellung wurde Schubert zufolge durch frühere Bilder angeregt – mit Vögeln in Käfigen und mit abgebrochenen Flügeln als Motive. Tatsächlich kommt das Fliegen als Ausdruck des Wunsches nach Freiheit in vielen der Werke auf die eine oder andere Weise vor. Stiftungsmitglied Skakila Paynda zitierte dazu abschließend eine persische Dichterin im Original: „Ein Vogel hat niemals Angst davor, dass der Ast, auf dem er sitzt, brechen könnte, weil er seinen Flügeln vertraut“, wurde der Text übersetzt.
Im Anschluss konnten die zahlreichen Gäste, unter ihnen auch die jungen Künstlerinnen, die Werke eingehend betrachten und sich im Foyer bei Snacks und Getränken austauschen.
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