Lörracher Badesaison Badeordnung soll auch weibliches Geschlecht berücksichtigen – Was ist mit Handys?

Marco Fraune
Das Freibad lockt im Sommer viele Besucher. Foto: Kristoff Meller

Dass Badeshorts und Burkinis in den Lörracher Bädern weiterhin erlaubt sein sollen, wird vom Ausschuss unterstützt. Es gibt aber auch noch eine ungeklärte Fragestellung.

Aufgrund von zunehmenden Problemen mit Gruppen sollen künftig vier statt zwei Sicherheitskräfte im Einsatz sein. „Unser Personal soll sich nicht mit Jugendgruppen herumschlagen“, lieferte der technische Bäderleiter Frank Gaude am Donnerstagabend im Ausschuss für Umwelt und Technik einen Einblick. Vielmehr gehe es darum, dass sich das Fachpersonal um die Aufsicht und die weiteren wichtigen Aufgaben kümmert.

Gleichzeitig hoffen er und Klaus Schallenberger von den Stadtwerken, dass nicht zu viel Sicherheitspersonal während der Saison vom Dienstleiter angefordert werden muss. Bisher gebe es einen flexiblen Abrufplan mit der Security. „Ich hoffe, dass der Satz künftig nicht wesentlich überschritten wird“, weiß Schallenberger um die Kostenseite.

Cannabis im Freibad

Noch ungeklärt ist, wie im Freibad mit kiffenden Schwimmern umgegangen wird. Denn die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist erst frisch erfolgt, im Detail gibt es viele Unklarheiten. „Das ist ein Problem“, berichtete Schallenberger. Hier gebe es derzeit Abstimmungen mit dem Bäderverband.

Die Haus- und Badeordnung enthält zwar einige Neuerungen, doch die Schreibweise sei stark männlich gehalten, kritisierte Margarete Kurfeß (Grüne). Das soll sich ändern, versprachen die Stadtwerke Änderungen bis zur beschließenden Ratssitzung. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avidc brachte es auf den Punkt: „Es gibt nicht nur Männer.“

Auch auf Arabisch

Gleichzeitig gibt es im Freibad nicht nur Deutsch sprechende Schwimmerinnen und Schwimmer. Daher sollen Badeordnung, Piktogramme und Hinweisschilder auch auf französisch und arabisch sicht- und lesbar sein, wurde angekündigt. Die Badeordnung deutlich kürzer zu fassen, sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich, erklärte Neuhöfer-Avdic – auch wenn dies von Matthias Koesler als dringender Wunsch platziert wurde.

Politik dafür

Fraktionsgreifend unterstützt wurde das im Einklang mit anderen Bädern in der Region erzielte Vorgehen, Badeshorts und Burkinis weiter zuzulassen. Doch diese müssen aus Badestoff bestehen und es darf sich nicht um Alltagskleidung handeln. Ein Burkini-Verbot wäre teils auch Diskriminierung und ein Ausschluss von Teilhabe, erklärte Christiane Cyperrek (SPD). Auch Ulrike Krämer (CDU) sprach von einer guten Lösung. „Es war dringend notwendig, dass man etwas tut.“

Ein mögliches Handyverbot wurde zwar auch bei den Stadtwerken als Bad-Betreiber diskutiert, doch diese Geräte sollen weiter zulässig sein – wobei nicht laut Musik abgespielt werden darf oder illegale Schnappschüsse von anderen Badbesuchern geschossen werden dürfen.

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