Lörracher Banken Sparkasse setzt den Wachstumskurs fort – Wohnungsbau-Kredite brechen ein

pd/mcf
Das Vorstands-Duo: Rainer Liebenow (l.) und Christian Eschbach Foto: zVg

Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden war auch im Jahr 2023 erfolgreich unterwegs, heißt es in einer Bilanz-Mitteilung der Bank.

Das abgelaufene Jahr war demnach gekennzeichnet von außergewöhnlichen Umständen, wie einer hohen Inflationsrate und einem massiv gestiegenen Zinsniveau, das den Erwerb von Immobilien gerade für junge Familien sehr schwierig macht, heißt es. „Die Kredite für den Wohnungsbau sind aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus eingebrochen.“ Der Rückgang bei den Kreditzusagen belief sich auf 53,6 Prozent. Für den Wohnungsbau wurden noch insgesamt 138 Millionen Euro zugesagt nach knapp 300 Millionen Euro im Jahr 2022. Im gewerblichen Kreditgeschäft verzeichnete die Sparkasse dagegen ein Wachstum von 2,2 Prozent auf 820 Millionen Euro.

Das zuständige Vorstandsmitglied Christian Eschbach spricht in der Mitteilung angesichts der Umstände von einem erwartbaren Ergebnis. „Fehlender bezahlbarer Wohnraum wird zunehmend auch zu einem gesellschaftlichen Problem. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Zinssätze für den Wohnungsbau im Jahr 2024 wieder zurückbilden werden und damit die Nachfrage nach Wohnungsbaufinanzierungen auch wieder anzieht.“

Das Immobiliengeschäft

Der Immobilienumsatz stieg im Jahr 2023 trotz des hohen Zinsniveaus auf 34,2 Millionen Euro (plus 40 Prozent) an. Die Immobilienpreise entwickelten sich dabei erstmals seit langer Zeit leicht zurück. „Wir gehen davon aus, dass sich die Preise allenfalls nur noch geringfügig zurückbilden, da der Bedarf an Wohnraum weiterhin sehr hoch ist. Es ist davon auszugehen, dass rückläufige Zinssätze für Wohnungsbaufinanzierungen wieder zu einem Anstieg der Immobilienpreise führen“, so Eschbach.

Mehr Bilanzgewinn

Die Bilanzsumme 2023 beläuft sich auf 3,35 Milliarden Euro und war damit leicht rückläufig. Der Bilanzgewinn beträgt 1,8 Millionen Euro. „Mit diesem Ergebnis sind wir zufrieden, zumal wir unsere Marktposition behauptet haben“, so die Aussage des Vorstandsvorsitzenden Rainer Liebenow. Im Vorjahr lag dieser Gewinn bei 1,5 Millionen Euro.

Das Jahr 2023 war geprägt von einer hohen Inflationsrate und damit einhergehend stark steigender Zinsen. Die Europäische Zentralbank hob den Hauptrefinanzierungssatz in sechs Zinsschritten von 2,5 auf 4,5 Prozent an. Dies hatte auch Auswirkungen auf die Entwicklungen bei der Sparkasse, heißt es.

Mehr online, weniger Bares

Die privaten Girokonten verzeichneten auch im Jahr 2023 ein deutliches Wachstum. Insgesamt führte die Sparkasse laut Mitteilung Ende 2023 insgesamt 59 858 Girokonten (plus 0,7 Prozent) für den Zahlungsverkehr. Über 84 Prozent der Girokonten werden mittlerweile online geführt. Kontoauszüge werden immer weniger am Kontoauszugsdrucker abgerufen, sondern gehen direkt in das elektronische Postfach der Kunden. Mehr als 79 Prozent der Kunden nutzen dieses Angebot mittlerweile. Die Sparkassenapp wird von mehr als 29 000 Kunden regelmäßig genutzt (plus 4000 Nutzer).

Die Sparkasse ist Arbeitgeber für insgesamt 386 Mitarbeiter. Foto: zVg

Bargeld ist dagegen auf dem Rückzug, schildert die Sparkasse in ihrer Mitteilung. Dabei waren die Verfügungen an den Kassen seit Anfang 2020 mit über 16 Prozent rückläufig. Bei den Geldausgabeautomaten reduzierte sich die Zahl der Verfügungen um mehr als 200 000 Posten im gleichen Zeitraum. Im Gegensatz dazu stieg der Einsatz der Sparkassencard als Zahlungsmittel deutlich an. Im Jahr 2023 wurde die Sparkassencard fast 8,32 Millionen mal für Zahlungsvorgänge eingesetzt, davon erfolgten 88 Prozent der Zahlungen kontaktlos.

Das Wertpapiergeschäft

Die Situation an den Wertpapiermärkten hat sich im Jahr 2023 deutlich stabilisiert, der Wertpapierumsatz erreichte im Jahr 2023 mit 412 Millionen Euro einen neuen Rekordwert, so die Sparkasse weiter. Die Ersparnis in Wertpapieren stieg um 56 Millionen Euro an. Die Kunden favorisieren dabei eine regelmäßige Besparung durch Wertpapiersparverträge.

Die Altersvorsorge

Frühzeitige Vorsorge für das Alter ist nach wie vor ein zentrales Anliegen vieler Kunden. Dabei wird sowohl die betriebliche – als auch die private Altersvorsorge stark nachgefragt. Im Jahr 2023 wurden Altersvorsorgeverträge in einem Umfang von über 23,6 Millionen Euro neu abgeschlossen.

Mehr Kundeneinlagen

Die Einlagen von privaten Kunden waren angesichts der hohen Inflationsrate und der zunehmenden Vermögensdifferenzierung durch Anlage im Wertpapiergeschäft nur um 0,8 Prozent rückläufig. „Das ist ein erfreuliches Ergebnis, mit dem wir so nicht gerechnet haben“, wird Eschbach zitiert.

Ein deutlicher Rückgang mit über 40 Millionen Euro (minus 37,4 Prozent) war dagegen bei den öffentlichen Haushalten zu verzeichnen.

Sparkasse als Arbeitgeber

„Nach wie vor das wichtigste Kapital der Sparkasse sind unsere Mitarbeiter“, betont der Vorstandsvorsitzende Rainer Liebenow in der Mitteilung. Die Sparkasse ist Arbeitgeber für insgesamt 386 Mitarbeiter. Der Anteil der Teilzeitarbeitskräfte beläuft sich auf 35 Prozent und erreicht damit einen Höchstwert.

Zum Jahresende wurden 30 Auszubildende und Studenten ausgebildet. Für das Jahr 2024 werden 20 neue Auszubildende beziehungsweise Studenten eingestellt.

Gesellschaftlicher Einsatz

Im vergangenen Jahr erhielten zahlreiche gemeinnützige, soziale und karitative Einrichtungen Spenden in einer Größenordnung von über 200 000 Euro. Die finanzielle Unterstützung im Bereich Sponsoring belief sich auf 220 000 Euro. Dabei steht die Förderung nachhaltiger Projekte zunehmend im Vordergrund, so die Sparkasse.

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